Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Björn Schumacher, Geschäftsführender Gesellschafter der Schumacher Packaging GmbH aus Ebersdorf bei Coburg. Das Unternehmen produziert an 13 Standorten in Europa Verpackungen aus Well- und Vollpappe. Große Kunden sind z.B. Amazon oder IKEA.

Sind Sie ein Macher?

Denke schon.

Warum fühlen Sie sich als Macher?

Es gehört dazu, dass Du aktiv etwas tust, in dem Fall aktiv das Unternehmen entwickelst. Und seit Mitte der 90er Jahre, seit ich dabei bin, hat es sich sehr gut entwickelt: Damals hatte unser Unternehmen 300 Mitarbeiter und 50 Millionen Euro Umsatz, jetzt sind wir bei 527 Millionen und 3000 Mitarbeitern. Und das kam ja nicht aus organischem Wachstum, sondern das waren gutüberlegte Entscheidungen, die uns dahin gebracht haben. Die Entwicklung ist das Ergebnis einer gezielten aktiven Wachstumsstrategie. Wir wollten mehr produzieren und wir wollten internationaler werden. Also haben wir andere Firmen übernommen, neue Standorte aufgebaut, neue Produktionshallen gebaut, neue Produkte entwickelt und damit neue Geschäftsbereiche erschlossen, gerade im letzten Jahr. Das ist alles aktives Tun. Das alles ist Machen.

Woher kommt der Antrieb?

Machen dient ganz klar dem Unternehmen. Das ist ja kein Selbstzweck. Dazu muss man zurückblicken: Wir waren bis in die 90er Jahre hinein nur hier in Ebersdorf, ein lokales, regionales Unternehmen, es ging uns gut. Aber dann sind einige unserer Kunden hier gewachsen, haben sich nationaler, internationaler aufgestellt. Dann standen wir vor der Wahl: Bleiben wir dennoch nur hier, betreuen Kunden in der näheren Region – das hätte vermutlich auch gereicht, um davon zu leben – oder denken wir an das Unternehmen und wachsen mit, um den Standort zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen. Da haben wir uns damals entschieden, wir wollen langfristig unternehmerisch erfolgreich sein, also das Unternehmen nach vorne bringen. Das war der Anstoß zu dieser aktiven Wachstumsstrategie.

Sie äußern sich auch zu politischen Themen, Beispiel Flugplatz. Gehört das dazu als Macher?

Ich denke, das gehört allgemein dazu, eine Meinung zu haben, diese zu vertreten und wenn es sinnvoll ist, das auch öffentlich zu tun. Ich bin dabei aber froh und dankbar, dass ich mehr als in einem politischen Amt sagen kann, was meine Überzeugung ist, ob das jetzt jedem passt oder die Leute mich mögen oder nicht, ist völlig zweitrangig, ich will ja nicht gewählt werden. Ich bin einfach der Meinung, dass man sich bei Dingen, die wichtig sind für die Region, als Unternehmer einsetzen sollte. Sei es nun für die Infrastruktur, bei der Unterstützung von Sportarten Region, wie z.B. dem HSC als tollem Projekt, oder auch viele soziale Geschichten, wie wir das tun und jetzt auch mehr kommunizieren werden.

Ist Coburg gut zum Machen?

Grundsätzlich finde ich die Region gut. Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen, aufgewachsen, arbeite hier, fühle mich wohl. Mir passt nicht, dass Unternehmen hier manchmal im Vergleich zu anderen Gegenden, in denen wir mittlerweile tätig sind, nicht so geschätzt werden, weil hier im Coburger Land vieles immer selbstverständlich war: Bäder, Schulen, Kindergartenplätze, das tolle Stadtbild, die Kultur, der Sport. Das ist aber alles nicht mehr selbstverständlich, weil das Geld knapper geworden ist, weil die Region schrumpft. Also sollte man doch Interesse an guten starken Unternehmen haben, die für Wohlstand in der Region sorgen.

Das Interview führte Wolfram Hegen.

Schumacher Packaging – seit Mitte der 90er Jahre von 300 Mitarbeitern und 50 Millionen Euro Umsatz auf heute 3000 Mitarbeiter und 527 Millionen.

Konzeption & Foto: Sebastian Buff

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