Range Rover Evoque Cabrio

Autotest #16

Gregor Mendel hätte seine wahre Freude gehabt: Man nehme zwei verschiedene Fahrzeugarten und kreuze sie miteinander. Dann schaut man sich das Ergebnis an und stellt fest, was wie vererbt worden ist. Das gilt für das Range Rover Evoque Cabrio aus dem Hause Land Rover, das seit Juni auf dem Markt ist. Er vereinigt Merkmale eines Cabrios mit denen eines Geländewagens. Herausgekommen ist eine neue Art des Autofahrens.
Ganz schön hoch für ein offenes Fahrzeug, ganz schon schick für einen Geländewagen. Es ist eben von beidem etwas, das neue Evoque Cabrio, in diesem Fall von beiden Elternteilen das Beste, und manchmal ist das Ganze ja sogar noch mehr als die Summe seiner Teile. Die schöne Linienführung nämlich kommt bei der Oben-Ohne-Version noch besser zur Geltung als bei der bedachten Variante. Auf jeden Fall ist das aufgebockte Cabrio beziehungsweise der offene Offroader ein echter Hingucker. Wer lieber unbeobachtet zum Cappuccino ins Straßencafe fährt oder sich im Wald unauffällig auf die Pirsch machen möchte, der sollte die Finger vom Evoque Cabrio lassen. Noch dazu bei der Farbe unserer Testversion, die beim Cruisen mit der Abendsonne um die Wette leuchtet.

Dabei ist, was so bullig-beschwingt daherkommt, gar nicht so unkompliziert in der Herstellung. Wie nämlich soll ein Offroader die nötige Festigkeit haben ohne ein Dach und die entsprechenden Säulen? Und wie soll ein Cabrio mit einem Gewicht von 2 Tonnen die Sicherheit gewährleisten, dass es seine Passagiere im Fall des Falles nicht unter sich begräbt? Die Konstrukteure scheinen es hinbekommen zu haben, einige Versteifungen machen das Fahrzeug gerüstet auch für Ausflüge in unruhiges Gelände, und für den Notfall ist der Rahmen der Frontscheibe dicker als üblich und es gibt Überrollbügel, die aber nur im Überschlagsfall innerhalb der Dauer eines Augenzwinkerns in Erscheinung treten. Das gibt ganz einfach ein gutes sicheres Gefühl beim offenen Fahren.

Der von uns getestete TD4 schaufelt mit einer 9stufigen Automatik 180 PS aus einer 2-Liter-Maschine auf die Straße. Das ist für einen 2000 Kilogramm Boliden nicht überdimensioniert, und er braucht auch über 10 Sekunden von Null auf Hundert, bei knapp 200 Stundenkilometern ist das Oben-Offen-Offroad Erlebnis auch vorbei, aber der Evoque will ja auch nicht rasen, sondern beeindrucken und seine Fähigkeiten auch in unebenem Gelände unter Beweis stellen. Das schafft er dann auch dank Vierradantrieb und einiger Technologien ganz gut. Vor allem nimmt das Geländecabrio genauso wie sein bedachter Bruder alle Bodenunebenheiten auch größerer Art relativ gelassen hin, ermöglicht seinen bis zu vier Insassen einen stylischen Ausritt ins Grüne mit Panoramablick.

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Auch im Innenraum glänzt das Evoque Cabrio mit Bestnoten. Erstklassige Verarbeitung, die Sitze bieten festen Halt, alles ist da, wo es hingehört. Gut, das kann man bei einem Preis von über 70000 Euro für die getestete Version auch erwarten. Die bietet aber dann auch fast alles, was man 2016 als Ausstattung so bieten kann. Kurz und gut: das Evoque Cabrio ist ein Auto für viele Gelegenheiten: Oben-ohne-schaut-mal-hier-bin-ich-Cruisen durch die City genauso wie beschwingtes Dahingleiten mit der Liebsten über Land, gelegentliche Abstecher ins Grüne nicht ausgeschlossen.

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