Toyotaauto

Einer von Dreien… #17

Ein Drilling hat es gut – er ist nie alleine. Aber er bekommt eben die Zuwendung seiner Eltern auch nicht als Einziger – das kann ein Nachteil sein, muss aber nicht, so lernt er wenigstens, sich durchzusetzen. Ob das dem frischgeborenen Toyota Proace Verso gelingen kann, wird die Zukunft zeigen. Drillingsgeschwister des Japaners nämlich sind die baugleichen Peugeot Traveller und Citroen Spacetourer, alle drei kamen kürzlich auf den Markt, alle drei haben französischen Eltern: der dortige PSA-Konzert hat den Bus (Kleintransporter) gemeinsam mit Toyota entwickelt

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Gut, ganz neu ist der Proace nicht, es gab schon einen Vorgänger. Den aber hat Toyota ziemlich stiefmütterlich behandelt. Der alte Proace – ein Flop. Das soll jetzt anders werden. Deswegen haben sich die Japaner bei der Neuauflage mehr in die Nachwuchsplanung eingebracht. Dann steht man auch hinter seinem Sprössling. Gut so – der Proace Verso nämlich ist ein ernstzunehmender Konkurrent in der Multivan-Klasse.

Merkmal 1: Raum! Warum nämlich kauft man sich einen Bus? Weil man Platz braucht für die Familie, den Urlaub, Hobbies. Gut, auch weil man gerne über den Dingen schwebt. Oder weil man es sich ganz einfach leisten kann. Das ist beim neuen Großraum-Japaner durchaus drin. Viel Raum für anständiges Geld. Um die fünf Meter Länge messen die drei Varianten, bis zu neun Sitzplätze reichen für die Großfamilie oder wahlweise auch für Mountainbikes oder Surfbretter.

Dann nämlich, wenn man die Innensitze bzw. –bänke (je nach Wunsch) herausmontiert, was einfach funktioniert, auch wenn so ein stabiler Sitz natürlich sein Gewicht hat. Das muss auch so sein, dafür sitzt man als Reisender dann wirklich sicher und bequem im Proace. Guter Halt, variabel einstellbar, viel Beinfreiheit. Und ein Innenraum, der so gar nicht nach Transporter, sondern eher nach PKW aussieht: Bodenbelag, Verkleidungen, Blenden, das sieht schön aufgeräumt aus – wie in einem guten deutschen Wohnzimmer. Also dann ab auf die Straße, ob er sich auch so gut fährt wie er aussieht.

Wir testen die Variante mit einem zweilitrigen 150PS-Dieselmotor und sechs Gängen, als Benziner gibt’s den Proace Verso nicht. Und wir sind zwar nicht begeistert, aber doch zufrieden. 150 Pferdestärken sind für ein Fahrzeug mit über 1,5 Tonnen eben nicht überdimensioniert, reichen aber gut aus, um einigermaßen flott auf Touren zu kommen. Seine Stärke entfaltet der Bus dann auch bei Reisegeschwindigkeit: ruhiges entspanntes Dahingleiten, zartes Blubbern des Motors, sanftes Fahrwerk, leichte Lenkung. Zeit, sich ein wenig mit der Ausstattung zu beschäftigen. Die Variante „Family Comfort“ hat da Einiges zu bieten: Klimaautomatik mit zwei Zonen, Toter-Winkel-Warner, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Scheinwerfer-Reinigung und einiges mehr an kleinen Annehmlichkeiten. Die Bedienelemente sind zwar nicht immer selbsterklärend und manchmal etwas versteckt, aber gut – nobody is perfect.

Auch so werden der Toyota Proace Verso und seine Geschwister von Peugeot (Traveller) und Citroen (Spacetourer) ihren Platz in der Gesellschaft finden. Die Platzhirsche bekommen Konkurrenz.

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Autor: Wolfram Hegen

Bildquelle: Sebastian Buff

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