Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Matthias Dietz, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Dietz GmbH in Neustadt bei Coburg, Vorsitzender des Industrieausschusses der IHK zu Coburg, Aufsichtsratsvorsitzender der HSC Coburg GmbH & Co. KG, Initiator der Ausbildungsmesse NECAzubi, Vorstand von ofraCar e.V.

Sind Sie ein Macher?

Ich fühle mich weniger als Macher, ich halte es eher wie die Produkte meiner Firma: Technische Federn sind im Hintergrund, man sieht sie nicht, aber nichts funktioniert ohne sie. Ich sehe mich auch lieber als der Gestalter, als der Unternehmer im Hintergrund.

Wie ging es los mit dem Unternehmer Matthias Dietz?

Ich habe nach dem Studium die elterliche Firma mit 40 Leuten übernommen. Mir ging es seither darum, so innovativ wie möglich zu sein, neue Marktnischen zu suchen, die Produkte durch mehr Nutzen, durch mehr Beratung den Kunden näher zu bringen. So sind wir vom reinen Lieferanten heute zum Systementwickler geworden, sind ganz nah dran bei strategischen Fragen unserer Kunden. Wenn man so will, war diese Entwicklung hin zu einer Firma mit mittlerweile 170 Leuten in den letzten 15 Jahren mein Einstieg ins Machen. Heute sind wir soweit, dass wir „Industrie 4.0“ umsetzen, bei uns bestellen zum Beispiel an einem Standort die Maschinen ihre Waren selbst. Trotz oder gerade wegen dieses hohen Automatisierungs- und Digitalisierungsgrades sind wir erfolgreich und gewachsen.

Sie engagieren sich über das Unternehmen hinaus auf vielfältige Weise. Warum?

Ich habe schnell gemerkt, dass man als Einzelkämpfer nur begrenzte Mittel hat. Deswegen habe ich mich schon bald mit dem Netzwerkgedanken beschäftigt. Netzwerke sind extrem wichtig, weil es viele Themen gibt, die man gemeinsam besser machen kann als alleine. Daher zum Beispiel das Engagement bei der IHK oder bei ofraCar. Beim HSC Coburg bin ich im Aufsichtsrat aktiv, weil sich in der Philosophie des Vereins, vor allem in der von Trainer Jan Gorr auch unsere unternehmerische Einstellung widerspiegelt: Hier wie dort geht es um Nachwuchs. Darum, junge Menschen zu begeistern und auszubilden, um eine Investition in die Zukunft. Auch die Idee der Ausbildungsmesse NECAzubi ist so entstanden, die findet in diesem Jahr bereits zum 12. Mal statt.

Was treibt sie an?

Unternehmen kommt von etwas unternehmen, das ist auch mein Leitmotiv. Es ist der Wille, etwas zu bewegen, immer besser zu werden, immer ein bisschen vor den anderen zu sein.

Wie sehr muss man an seine Grenzen gehen, um etwas zu erreichen?

Im Prinzip bewegt man sich zwar schon immer am Limit. Auf der anderen Seite macht man ja aber vieles gerne. Das kompensiert natürlich den hohen zeitlichen Aufwand. Wenn man dann Erfolge sieht, wenn man sieht, dass aus kleinen Pflänzchen große Bäume mit saftigen Früchten werden, die man ernten kann, dann befriedigt das ungemein. All das ist aber nur möglich mit einer starken Rückendeckung, also einer Familie, die hinter einem steht.

Ist Coburg und bei Ihnen vor allem auch Neustadt ein guter Standort zum Machen?

Der Standort ist eher nebensächlich. Wenn man nur danach gehen würde, hätten wir infrastrukturelle Nachteile. Aber wir haben hier topmotivierte Leute, mit denen man viel bewegen kann. Und wir sind eine enorm starke Wirtschaftsregion. Wir stellen auch fest, dass viele Menschen gerne wieder hierher zurückkommen, nachdem sie woanders studiert oder gearbeitet haben. Unsere Region ist ja auch absolut lebenswert. Ob Natur, Kultur, Sport, Immobilienpreise. Wenn ich Leuten aus den Metropolen davon erzähle, wie gut wir es hier haben, können die das oft gar nicht glauben.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

Konzeption & Foto: Sebastian Buff

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