Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Prof. Auwi Stübbe. Der Westfale hat Coburg zum Designstandort gemacht. Er war jahrelang an der Hochschule als Dekan tätig, hat die Designtage mitbegründet, das Hofbrauhausgelände zum Designcampus entwickelt und ist einer der Treiber für die Entwicklung des Güterbahnhofgeländes.

Sind Sie ein Macher?

Ich bin ja eigentlich Schreinermeister. Da ist man ohnehin immerzu am Machen. Also im Prinzip ja, ich bin ein Macher.

Warum Sind Sie ein Macher?

Weil Theorie ist ja schön, aber wir leben nun einmal in einer realen Welt, und die muss gemacht werden. Für mich heißt das zuerst Situationen kritisch einschätzen, eine Vision entwickeln und dann nicht lange zögern, den Plan durchziehen und sich dabei nicht beirren lassen.

Wie ging es los mit dem Machen?

Ich wollte schon immer mein eigenes Ding machen. Das war also Schreinermeister natürlich ohnehin so. Nach dem Studium habe ich mich selbständig gemacht und mit Kollegen die Magazin GmbH in Stuttgart gegründet, die heute noch existiert, das war so etwas wie ein früher Vorläufer von Ikea. Die spätere Mitarbeit Projekt Olympia München war für mich prägend in meiner Tätigkeit als Architekt. Jeder hat gesagt, das mit dem Olympiadach kann man so doch nicht machen. Es steht heute noch. Und hier in Coburg habe ich in den letzten über 30 Jahren an der Seite genialer Kollegen wie Professor Werner Kintzinger Design etabliert, wir haben den Studiengang nach vorne gebracht, wobei ich auch da die Studenten immer zum Machen animiert habe, zum Umsetzen, nicht nur zum Rumtheoretisieren, wir haben das Coburger Designforum Oberfranken gegründet, die Designtage entwickelt, oder auch den Marktplatz in Coburg so ins Licht gesetzt, wie er sich heute noch präsentiert.

Was treibt Sie an?

Es ist eigentlich ganz einfach: Mir liegt gute Gestaltung sehr am Herzen. Gute Gestaltung vermittelt Erlebnisqualität. Das ist mir so ein großes Anliegen, dass ich dafür alle meine Kräfte einsetze. Ich habe quasi meine Leidenschaft, mein Hobby zum Beruf gemacht, was kann es Schöneres geben.

Ist die Region Coburg ein guter Standort zum Machen?

Die Region Coburg hat alle Voraussetzungen, ein erfolgreicher Macherstandort zu werden. Dazu wird in Zukunft vor allen Dingen das Projekt der Hochschule Creapolis am Schlachthof einen wichtigen Beitrag leisten.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
Konzeption & Foto: Sebastian Buff

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