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Qi, Tai und Yoga #35

Qi, Tai und Yoga

Auf den Spuren der fernöstlichen Sportarten Tief einatmen – und wieder ausatmen: Atemübungen, Entspannung, mit sich und seinem Körper im Einklang sein: Fernöstliche Techniken wie Yoga, Qigong oder Tai-Chi sind schon lange keine Exoten mehr bei uns in Deutschland.

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Wir machen eine kleine Zeitreise über 2000 Jahre in die Vergangenheit. Damals wurde in Indien Yoga entwickelt. Ziel: Jede Person soll im Einklang mit sich selbst leben. Anfangs praktizierte man Yoga rein spirituell. Die Technik diente zur Vorbereitung auf die stundenlange Meditation. Das alte altindische Wort Yoga heißt wörtlich übersetzt „anschirren“ oder „anjochen“. So wie ein Reiter sein Pferd anschirrt, also das Geschirr des Pferdes mit der Kutsche verbindet, soll Yoga Körper und Geist zusammenbringen.

In Deutschland steigt die Nachfrage danach seit den 1960-er Jahren. Laut einer Studie, die vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland 2014 in Auftrag gegeben wurde, praktizieren 2,7 Millionen Deutsche Yoga. Anbieter gibt es rund 6000. Für viele Menschen ist Yoga eine Lebensphilosophie.

Wir verlassen Indien und reisen nach China. Qigong gehört nämlich zur „Traditionellen Chinesischen Medizin“. Vor zweieinhalbtausend Jahren ist die Sportart entstanden. Das Ziel ist ähnlich wie beim Yoga, Körperenergien zum Harmonieren zu bringen, die Energien in den Leitbahnen unseres Körpers fließen zu lassen. Das sogenannte Qi ist eine globale Lebensenergie, eine Kraft, die wir gemäß der „Traditionellen Chinesischen Medizin“ in uns haben, die aber auch in der Natur vorkommt. Wir können sie positiv zu unserem Wohl benutzen. Körperbewegungen und stille Übungen machen Qigong aus. Es gibt mehrere hunderte Techniken in drei Kategorien: Die medizinische Technik, die zur Erhaltung der Gesundheit und Heilung dient. Die kämpferische, um seinen Mut zu verbessern, und die religiöse, um geistige Erleuchtung zu erhalten.

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Wir bleiben in China. Wer kennt es nicht? Stress auf der Arbeit, vielleicht auch in der Familie. Alles steigt einem zu Kopf, man ist fertig mit der Welt. Ein Bewegungsausgleich kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Eine Variante ist das Tai-Chi, eine Kampfkunst. Aus dem 17. Jahrhundert stammt der erste historische Nachweis der Sportart. Die Legende aber blickt tiefer in die Vergangenheit: Bereits im 13. Jahrhundert soll es einen Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich gegeben haben. Daraufhin soll der taoistische Mönch Zhang Sanfeng die Grundsätze des Tai-Chi entwickelt haben. Ob das so stimmt werden wir wohl nie erfahren. Fakt ist: Tai-Chi ist gesundheitsfördernd und dient der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Meditation. Egal, ob junger Hüpfer oder doch schon etwas älter, Tai-Chi ist für alle Altersklassen und Fitnessgrade gedacht.

Fazit unserer kleinen Zeitreise durch Asien: Fernöstlicher Sport zielt eher auf die Einheit von Körper und Geist, auf Gesundheit als auf den Wettkampf wie in der westlichen Tradition. Also immer daran denken: Tief ein und ausatmen, das Qi finden und sich mit neuer Kraft neuen Herausforderungen stellen.


Yoga
• Entstanden vor über 2000 Jahren in Indien
• Wörtlich: „anschirren“ / „anjochen“
• Ziel: Im Einklang mit sich selber leben
• Philosophie und Sport
Qigong
• Entstanden vor circa 2500 Jahren in China
• Gehört zur „Traditionellen Chinesischen Medizin“
• Ziel: Körperenergien zum Harmonieren bringen
• Qi = globale Lebensenergie
Tai-Chi
• Kampfkunst
• Historischer Nachweis aus dem 17. Jahrhundert
• Laut Legende auf das 13. Jahrhundert zurückzuführen
• Für alle Altersklassen und Fitnessgrade

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