Aus Liebe zu schönen Dingen #57

Von Gabi Arnold | Fotos: Val Thoermer
Gesponserter Beitrag

Nachhall Mode

Marie Ebert hat sich einen Traum erfüllt: Als in der Herrngasse 10 ein Laden frei wird, überlegt sie eine Weile. Dann steht fest: Hier möchte sie ein Modegeschäft eröffnen. Eines ist ihr dabei besonders wichtig: Über ihre Ladentheke soll nur fair hergestellte und nachhaltige Mode wandern. Im November 2020 eröffnet sie Nachhall Mode in Coburg. Mitten in der Pandemie. Die Kleidung, die die 36-Jährige anbietet, ist minimalistisch, clean, von hoher Qualität, zeitlos und schick.

Marie Ebert betreibt Nachhall Mode in Teilzeit. Sie hat physikalische Technik studiert und arbeitet 20 Stunden in der Woche als Entwicklungsingenieurin in Lichtenfels. Die andere Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringt sie mit dem Verkauf von Wohlfühlmode in Coburg. Mit dieser Lösung ist die Existenzgründerin auf der sicheren Seite. Hilfe bekommt die Coburgerin von ihrer Mutter Marlen Ebert, die viel Erfahrung aus der Modebranche mitbringt. Tochter und Mutter sind begeistert von der Geschäftsidee. Obwohl es bei Marlen Ebert ein wenig Zeit benötigte, bis sie sich mit dem Vorhaben ihrer Tochter angefreundet hat. „Das Erste, was ich gesagt habe, war, Du bist verrückt“, sagt Marlen Ebert. Da sie aus dem Einzelhandel kommt, kennt sie alle Seiten des Geschäfts. Aber schon am nächsten Tag steht fest, dass sie den Herzenswunsch ihrer Tochter unterstützen wird. Seit der Eröffnung von Nachhall Mode sind mehr als zweieinhalb Jahre vergangen.

Fair Trade Fashion

Die Ausbeutung von Menschen und die Zerstörung der Umwelt beschäftigen Marie Ebert seit vielen Jahren. Das prägendste Ereignis war der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013. Unter den Trümmern haben mehrere Tausend Arbeiterinnen und Arbeiter ihr Leben verloren. Deshalb verkauft die 36-Jährige in ihrem Geschäft nur Damen und Herrenkleidung, die fair hergestellt wurde. Das heißt, die Arbeiter erhalten Löhne, die ihnen eine Existenz sichern. Die Produktion der Textilien lässt sich lückenlos zurückverfolgen, vom Anbau über die Herstellung bis zur Lieferung. Zum Beispiel ist die Herstellung von Biobaumwolle ressourcenschonend, da weniger Wasser verbraucht wird, es keine Monokulturen gibt und auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird.

„Es geht darum, Mode mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck zu erzeugen, und zwar unter vertretbaren Arbeitsbedingungen.“ (Marie Ebert) Ein weiterer Aspekt ist, dass sich die Kleidung gut anfühlen soll. Die Outfits sind aus natürlichen Materialien wie TENCEL™, Biobaumwolle, natürlicher Viskose, Leinen oder Hanf gefertigt. Bei der Verwendung von Kunstfasern werden diese aus recycelten Materialien her gestellt. Kunstfasern kommen zum Beispiel bei Winterjacken zum Einsatz. Die Modelle werden je nach Label in Polen, Portugal, Tunesien und in der Türkei in zertifizierten Betrieben hergestellt.

Angenehme Atmosphäre

Ein Besuch bei Nachhall Mode lohnt sich, es warten Damen und Herrenkollektionen von bekannten Labels wie Armedangels und auch kleinere Handmade Labels auf neue Besitzer. Schuhe aus
veganen Materialien und hochwertige Accessoires sind ebenfalls erhältlich. Zwischen den hoch wertigen Hosen, Kleidern und T-Shirts stehen Grünpflanzen. Die Stimmung ist hier angenehm, das spüren auch die Kunden. Marie Ebert liegt es vor allem am Herzen, ihre Idee der Nachhaltigkeit weiterzugehen. Sie möchte Menschen inspirieren und berühren. Ihrer Liebe zu schönen Dingen und ihrem Sinn für Ästhetik ist es zu verdanken, dass es Nachhall Mode gibt. Eine Mode, die nachhallt.

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    neunzehn − 14 =