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Buchempfehlung #38

Gesponserter Beitrag

Buchempfehlung

Martin Vögele von der Buchhandlung Riemann

„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal“ Talmud

Hasnain Kazim ist Deutscher. Das man ihm das nicht unbedingt ansieht sowie die Tatsache, dass er im Ranking typisch deutscher Namen keinen der vorderen Plätze belegt, führt dazu, dass er regelmäßig von einigen Menschen negatives Feedback erhält, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Das dürfte daran liegen, dass Kazim als kritischer Journalist tätig ist und nicht jedem gefällt, was er schreibt. Das ist legitim und hätte früher wohl zu dem einen oder anderen Leserbrief geführt. Heute ist das jedoch anders: die Anonymität des Internets, gepaart mit einer Rechtsprechung, die den „richtigen“ Umgang mit Hetze im Netz noch zu suchen scheint, führt dazu, dass Kazims E-Mail-Postfach täglich wegen hasserfüllter Wutmails überquillt.

Da der wortgewandte Kazim den engagierten und mit guten Argumenten geführten Disput schätzt, beantwortet er viele dieser E-Mails. Das tut er meist mit großem Sprachwitz, mit Ironie und Humor. Viele dieser E-Mail-Dialoge hat er in seinem 2018 erschienenen Buch „Post von Karlheinz – Wütende Mails von richtigen Deutschen“ veröffentlicht. Auch in seinem neuen Buch „Auf sie mit Gebrüll – … und mit guten Argumenten“ macht Kazim Lust darauf, sich zu streiten, sich in den Wettstreit um die besseren Argumente, die besseren Ideen und besseren Lösung zu begeben – allerdings nicht um jeden Preis!

Einerseits fordert er auf, Haltung zu zeigen, in den Dialog zu treten und für die eigene Meinung einzustehen. Übrigens nicht erst dann, wenn wir verbal angegriffen werden, sondern immer, wenn wir unsere Werte, unsere offene und freie Gesellschaft in Gefahr sehen. Sich hier passiv zu verhalten ist gefährlich, denn oft wird schon Schweigen als Zustimmung missdeutet. Er rät also dazu, sich gut zu informieren, dem Diskussionspartner gut zuzuhören, einander mit Respekt zu begegnen. Andererseits zeigt er auch deutlich auf, wo es besser ist, einen Streit abzubrechen, sich dem Dialog zu verweigern: Demokratie- und Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Hass sind eben keine Meinungen, sondern gegebenenfalls Gegenstände strafrechtlicher Verfolgung.

„Auf sie mit Gebrüll“ ist ein kluges, manchmal, trotz des ernsten Themas, auch erheiterndes Buch, das Denkanstöße gibt und sicherer macht im Umgang mit all jenen, die Spaltung, Niedertracht und Verrohung vorantreiben.

Inhaltsangabe

Lernen vom Profi: Hasnain Kazim zeigt, wie man Paroli bietet.

Man muss sich wirklich nicht alles sagen lassen! Mit seinem neuen Buch macht Bestsellerautor Hasnain Kazim Lust darauf, sich mal wieder richtig zu fetzen. Viele begeisterte Leser von »Post von Karlheinz« wissen, wie unterhaltsam und gewinnbringend die heftigen Auseinandersetzungen sein können, die Kazim ständig führt, nun gibt er auf vielfachen Wunsch konkrete Tipps fürs richtige Streiten.

Dabei darf es gerne laut, hart und lustig zugehen: Hauptsache, man hat die richtigen Argumente parat, um dumpfem Hass und platten Parolen Einhalt zu gebieten. Eine dringend benötigte Anleitung für all die Diskussionen, denen wir sonst lieber aus dem Weg gehen – und verdammt unterhaltsam noch dazu.

HASNAIN KAZIM

… wurde 1974 als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer in Oldenburg geboren. Er wuchs im Alten Land, vor den Toren Hamburgs, und in Karatschi in Pakistan auf, schlug eine Laufbahn als Marineoffizier ein und studierte bei der Bundeswehr Politikwissenschaften. Er liebt Grünkohl und Curry, aber nicht zusammen. Das journalistische Handwerk lernte er im Schwäbischen, bei der »Heilbronner Stimme«, schrieb unter anderem für das dpa-Südasienbüro in Delhi und von 2004 bis 2019 für den SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE, die meiste Zeit davon als Auslandskorrespondent in Islamabad, Istanbul und Wien. Für seine Arbeit wurde er mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter dem »CNN Journalist Award«. Er lebt als freier Autor nach wie vor in der österreichischen Hauptstadt und hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter »Grünkohl und Curry«, »Plötzlich Pakistan« und »Krisenstaat Türkei«. Das Taschenbuch »Post von Karlheinz« (2018), das seine Dialoge mit wütenden Lesern versammelt, stand viele Wochen auf der Bestsellerliste.

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