Buchempfehlung: Geraldine Brooks – Das Gemälde #60

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MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN

Eine bemerkenswerte Reise durch Zeit und Geschichte.

Mehr als 10 Jahre nach ihrem letzten Buch, „Insel zweier Welten“, meldet sich die Pulitzerpreisträgerin Geraldine Brooks mit „Das Gemälde“ eindrucksvoll auf der literarischen Bühne zurück. Mit diesem Roman beweist sie ihr großes erzählerisches Können und ihre Fähigkeit, Vergangenheit und Gegenwart in einer nahtlosen Erzählung zu verknüpfen, die ebenso lehrreich wie emotional ansprechend ist.

Im Mittelpunkt des Romans steht „Lexington“, eines der erfolgreichsten Rennpferde in der Reitsport-Geschichte der USA.

Die in drei Zeitebenen erzählte Geschichte spannt einen Bogen von den Rennstrecken des alten New Orleans über das New York der 1950er-Jahre bis ins Washington, D.C. der Gegenwart, wo sich die Wissenschaftlerin Jess und der Doktorand Theo mit der Geschichte Lexingtons befassen. Theo stößt im Nachlass eines Nachbarn auf das Gemälde eines Pferdes. Bei seiner Recherche zur Herkunft des Bildes trifft er auf Jess, die am Smithonian Institut tätig ist und sich dort gerade mit dem Skelett eines Rennpferdes aus dem 19. Jahrhundert befasst.

Der zweite der drei Erzählstränge setzt 1850 auf einem Gestüt in Kentucky ein und erzählt die Geschichte dieses außergewöhnlichen Pferdes und seiner innigen Bindung zu dem feinfühligen Jungen Jarret. Jarret lebt als Sklave auf der Farm, und von der Geburt des Fohlens bis zu Lexingtons Tod ist die Beziehung der beiden durch eine tiefe seelische Verbundenheit und großes Vertrauen geprägt. Schon bald nach Lexingtons Geburt lernt Jarret den Maler Thomas Scott kennen, der das junge Pferd im Auftrag des Besitzers porträtiert.

Dieser Teil des Romans beleuchtet nicht nur die bedeutende, dabei oft mals unbekannte Rolle versklavter Pferdepfleger und Trainer, sondern insbesondere auch das Leben der Sklaven in den Südstaaten kurz vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges. So wird Jarret beispielsweise gemeinsam mit dem Pferd an einen anderen Züchter verkauft.

Wie die Folgen von Sklaverei und Rassismus die USA bis heute prägen und die Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen, skizziert Geraldine Brooks, indem sie gekonnt Parallelen zwischen den verschiedenen Epochen zieht.

„Das Gemälde“ ist ein bewegender Roman, der mich tief beeindruckt hat. Die facettenreiche Mischung aus historischem und aktuellem Gesellschaft sroman ist ein lehrreiches und ganz besonderes Lesevergnügen. Die im Mittelpunkt der Geschichte stehende Verbundenheit von Jarret und Lexington ist eine ergreifende Erzählung von Treue und bedingungsloser Freundschaft . Dieser Roman hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

INHALTSANGABE

Washington, D.C., 2019: Jess, eine junge australische Wissenschaftlerin, und Theo, ein nigerianisch-amerikanischer Kunsthistoriker, finden sich durch ihr
gemeinsames Interesse an einem Pferd unerwartet verbunden.

New York City, 1954: Martha Jackson, eine Galeristin, die für ihr Kunstgespür bekannt ist, gelangt an das Ölgemälde eines Pferdes aus dem 19. Jahrhundert von unbekannter Herkunft .

Kentucky, 1850: Jarret, ein versklavter Junge und ein braunes Fohlen schmieden ein Band der Verständigung, das das Pferd zu Rekordsiegen im Süden Amerikas führen wird.

Basierend auf der wahren Geschichte des siegreichen Rennpferds Lexington ist „Das Gemälde“ ein Roman über Kunst und Wissenschaft , Liebe und Besessenheit sowie eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis der Sklaverei in den USA.

GERALDINE BROOKS…

… wurde 1955 in Sydney geboren und bereiste elf Jahre lang als Auslandskorrespondentin des Wall Street Journal die Welt. 2006 erhielt sie für ihren Debütroman „Auf freiem Feld“ den Pulitzerpreis. „Das Pesttuch“ avancierte zum internationalen Bestseller und wurde in 25 Sprachen übersetzt. Auch „Das Gemälde“ stand auf Anhieb auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Geraldine Brooks lebt auf Martha’s Vineyard, Massachusetts.

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