Kaffe

Dienstleistungscheck #17

Coffee to go

Früher war alles ganz einfach. Filter in die Maschine, Kaffeepulver rein, Wasser dazu und den Knopf drücken. Während der köstliche Sprit in die Glaskanne tröpfelt, ist genügend Zeit, um mit den Gästen zu schwatzen. Heute kann Kaffeetrinken ganz schön anstrengend sein. Wer nur einen Becher zum Mitnehmen möchte, muss sich konzentrieren. Cappuccino, Latte, Frappuccino, groß, klein, mittel, mit Soja-, Mandel- oder doch mit echter Kuhmilch? Coffee to go gibt es inzwischen an jeder Ecke und für jeden Geschmack. Egal ob weltweit erfolgreiche Coffeeshop-Kette, die kleine Bäckerei nebenan oder das klassische Café mit Kuchentheke – auch in Coburg ist die nächste Portion Koffein überall zu haben. Wir haben vier Anbieter getestet.

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Dazu haben wir uns zu zweit in der Büropause auf den Weg gemacht. Mal schnell die Beine vertreten, sich die Herbstsonne ins Gesicht scheinen lassen und dazu einen Kaffee genießen. Worauf also kommt es dabei an? Coffee to go heißt natürlich in erster Linie, dass es schnell gehen muss. Wir haben ja alle keine Zeit. Aber natürlich soll es trotzdem schmecken, und zwar nach Kaffee, nicht nach Thermoskanne. Und ein Cappuccino ist eben mehr als ein Kaffee mit Milch, egal ob in der Tasse oder im Pappbecher. Preis und Optik spielen ebenfalls eine Rolle und auch, dass der Kaffee nicht so heiß ist, dass man sich erst die Hände am Becher und dann die Lippen am Inhalt verbrennt.

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Schorsch & Schack

Ketschengasse

29. September, 15.00 Uhr

Ambiente

Schorsch & Schack, früher bekannt als Reißenwebers Backstuben, bietet seit einiger Zeit auch Kaffee zum Mitnehmen. Neben der Kuchen- und Brottheke lockt also eine Auswahl an heißen und kalten Getränken „to go“. Es gibt guten Dallmayr-Kaffee, der unter anderem als Milchkaffee, Espresso, Cappuccino oder, ganz schlicht, als klassischer Kaffee daherkommt. Wer seinen Kaffee kalt mit zur Arbeit nehmen möchte, wählt einen Iced Latte. Auch einen Schokoccino findet man auf der Karte. Die Pappbecher für die Getränke zum Mitnehmen sind klassisch cremefarben mit braunen Deckeln. Der Aufdruck wirbt für Dallmayr, nicht für Schorsch & Schack.

Service

Nach einer Minute ist alles fertig, und die Becher wandern über die Theke. Milch, Zucker und Deckel können wir uns nach Bedarf selbst nehmen. Mit ein bisschen Tapferkeit können wir die heißen Becher auch in der Hand halten. Toll ist der Milchschaum auf dem Cappuccino, der auch nach fünf Minuten noch fest ist. Der kräftige Kaffee weckt unsere von der Büroarbeit müden Gehirnzellen und schmeckt gleich doppelt so gut, wenn man mit der netten Dame hinter der Theke ein kleines Schwätzchen halten kann. Wer sich schnell einen Kaffee holen möchte, muss nicht einmal in die Bäckerei hineingehen. Es gibt ein praktisches Verkaufsfenster zur Straße.

Gesamteindruck

Wir haben uns einen kleinen Cappuccino und einen normalen Kaffee ausgesucht. Beide kommen frisch und vor allem schnell aus dem Vollautomaten. Geschmacklich überzeugen uns beide Getränke, sie sind kräftig geröstet und lecker. Die Dame hinter der Theke ist sehr freundlich und erklärt uns, wo wir Deckel, Milch und Zucker finden. Wie für eine Bäckerei typisch, ist der Laden eher praktisch und mit wenig Schnickschnack eingerichtet. Für den Kaffee zum Mitnehmen spielt das freilich keine große Rolle. Für beide Getränke zahlen wir 3,25 Euro – in Sachen Preis ist das der Testsieger. Nur leider ist der Kaffee im Becher ein wenig zu heiß.

Fazit

Auch Bäcker können Kaffee

Note

Sehr Gut (1-)

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Queens

Albertsplatz

29. September, 15.25 Uhr

Ambiente

Das Queens gehört zur Coburger Konditorenfamilie Schubart. Neben den Klassikern wie Cappuccino oder Espresso gibt es im Queens auch alkoholische Varianten wie den Cappuccino Amsterdam mit Eierlikör oder einen Cappuccino Roma mit Grappa. Damit man die drei Größen gleich vor Augen hat, stehen drei Becher zur Ansicht auf der Theke. Der Kaffee kommt aus der Rösterei Coburger Kaffeewerkstatt, ist also, wenn man so will, ein regionales Produkt. Zucker, Milch und Deckel holen wir uns auch hier selbst. Auf Wunsch bekommt der Kunde im Queens laktosefreie Milch. Auf den weißen und braunen Bechern steht der Name der Coburger Kaffeewerkstatt.

Service

Der Kaffee wird frisch an einer beeindruckend großen, italienischen Kaffeemaschine zubereitet. Die Bedienung ist sehr nett und erklärt uns alles ganz genau. Trotzdem geht es schnell. Kaffee wie Cappuccino sind aromatisch, gut geröstet und stark. Kleines Manko: beide Getränke sind ein bisschen zu heiß. Es fällt uns schwer, die Becher zu halten, ohne sie ab und zu von einer Hand zur anderen wandern zu lassen. Bevor wir trinken, warten wir vorsichtshalber einige Minuten. Zum Service gehört auch, dass selbst der Coffee to go auf einem kleinen Tablett mit Serviette über den Tresen wandert. Für Cappuccino und Kaffee zahlen wir 4,50 Euro.

Gesamteindruck

Der Kaffee ist schnell fertig und, was mindestens genauso wichtig ist, er schmeckt einfach toll. Besonders positiv bleibt uns das kräftige Aroma in Erinnerung. Nicht so gut ist allerdings, dass sowohl Kaffee als auch Cappuccino deutlich zu heiß sind. Im Queens gilt das Prinzip Selbstbedienung. Wer ein Getränk zum Mitnehmen kaufen möchte, steht deshalb gemeinsam mit den Café-Besuchern an der Theke im Laden an. Die Einrichtung ist stilvoll und gemütlich. Das große Angebot an Getränken ist übersichtlich auf einen Blick zu sehen. Ganz billig ist es nicht im Queens, für den Preis bekommt der Kunde aber wirklich guten Kaffee.

Fazit

Coburg schön kräftig

Note

Sehr Gut (1-)

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Picknick

Nägleinsgasse

26. September, 15.50 Uhr

Ambiente

Das Picknick ist ein neuer und origineller Laden. Kaum größer als eine Studentenküche, aber mit einer feinen Auswahl an Getränken. Auch hier gibt es die Klassiker Espresso, Kaffee oder Cappuccino, auch eine würzige Chai Latte ist im Angebot. Wer mag, bekommt seinen Kaffee mit Soja- oder Mandelmilch. Der Mann hinter der Theke ist sehr nett und nimmt sich Zeit. Als Einziger unter den getesteten Anbietern fragt er, ob wir die Milch im Kaffee kalt oder heiß haben möchten. Im Angebot ist Kaffee von der Kaffeerösterei Torrefaktum aus Hamburg, eine zertifizierte Bio-Kaffeerösterei mit originellen Sorten wie „Hey Dude“ oder „Black Birdie“.

Service

Bis die Getränke fertig sind, dauert es ein bisschen länger. Die Kaffeemaschine im Picknick ist eben etwas kleiner. Dafür geht es persönlich zu, hektisch wird es hier bestimmt nicht. Der Schaum auf dem Cappuccino fehlt, lecker ist dieser trotzdem. Auch der Kaffee schmeckt gut, allerdings nicht so kräftig wie in den anderen Shops. Beide Getränke waren heiß, aber nicht zu heiß. Kein Problem also, die Becher in der Hand zu tragen und sofort einen Schluck zu probieren. Deckel, Milch und Zucker nehmen wir uns auch hier selbst. Die hellen Becher tragen den Namen des Cafés: Picknick. Wir zahlen 4,80 Euro, im Vergleich das teuerste Angebot.

Gesamteindruck

Dass der Kaffee aus biologisch angebauten Bohnen zubereitet wird, ist positiv. Wem es geschmeckt hat, kann die Bohnen auch gleich für Zuhause kaufen. Das Picknick ist klein, aber fein. Man fühlt sich gut beraten und persönlich bedient. Das Café wirkt großstädtisch-cool und ein bisschen alternativ. Leider sind die Getränke etwas teuer. Allerdings bekommt der Kunde auch etwas für sein Geld: Geschmacklich haben Kaffee und Cappuccino absolut überzeugt. Es gibt einige Alternativen zur Kuhmilch im Kaffee, also sind auch Veganer und Allergiker gut im Picknick aufgehoben. Ein bisschen Großstadt statt Provinz auf wenigen Quadratmetern.

Fazit

Cooler Coffee-Shop. Hoher Preis

Note

Gut (2)

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Tchibo

Spitalgasse

26. September, 16:05

Ambiente

Der kleine Tchibo-Shop ist ein beliebter und gut besuchter Treffpunkt, um den sich oft viele Gäste drängen und an einem der kleinen Stehtische eine Tasse Kaffee genießen. Die Auswahl an Getränken ist klassisch: die Bandbreite reicht von Kaffee über Espresso, Milchkaffee, Latte Macchiato, Iced Caffee Latte bis hin zu heißer Schokolade. Wer hier Kaffee trinkt, kann das guten Gewissens tun: Er wird aus fair gehandelten Bohnen zubereitet. Auf den Bechern lesen wir auch von einem Rainforest-Alliance-Zertifikat. Der normale Kaffee kommt aus einem großen, schicken Warmhaltegefäß, der Cappuccino wird frisch am Automaten zubereitet.

Service

Die Bedienung ist freundlich und sehr fix. Kaum bestellt, steht der Kaffee auch schon in einem Becher auf der Theke. Auch der Cappuccino ist nach einer Minute fertig. Er ist von einem schönen Milchschaum gekrönt und lecker, erinnert aber ein wenig an einen Milchkaffee. Leider kommt der normale Kaffee aus dem Warmhaltegefäß und ist nicht besonders heiß. Wohl auch deshalb enttäuscht er geschmacklich ein wenig. Dafür können wir die Becher problemlos in der Hand halten. Deckel, Zucker, Milch können wir uns selbst nehmen. Mit 4,20 Euro ist es bei Tchibo günstig. Die Becher sind blau oder grün und tragen das Tchibo-Logo, eine Kaffeebohne..

Gesamteindruck

Warten muss man bei Tchibo nicht lange. Es geht schnell, die Dame hinter der Theke ist sehr freundlich. Fair ist nicht nur die Herkunft der Kaffeebohnen, sondern auch der Preis. Der Laden ist weder Café noch Coffeeshop oder Bäckerei. In erster Linie verkauft Tchibo hier seine Kaffeespezialitäten und viele Produkte für den täglichen Gebrauch. Wer einen Coffee to go kaufen möchte, steht also zwischen Tischtüchern, Kleidung und Kaffeebohnen an. Gibt es am Preis und Service absolut nichts auszusetzen, überzeugt uns der Geschmack nicht ganz. Vor allem der normale Kaffee schmeckt zu lasch, auch der Cappuccino könnte ein bisschen stärker sein.

Fazit

Der Klassiker

Note

Gut (2)

 

Autor: Wolfram Hegen

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