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Ein Herzogtum macht Weltgeschichte #31

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Coburg feiert 200 Jahre Albert und Victoria und die Queen ist die Schirmherrin

Spätestens als sich Prinz Albert von Sachsen, Coburg und Gotha – bis heute der berühmteste Sohn der Stadt – und die englische Königin Victoria 1840 das Ja-Wort gaben, wurde das damalige kleine Herzogtum Coburg weltweit bekannt. Ehen in höchsten Adelskreisen gab es seinerzeit viele – eine echte Liebesheirat, wie die zwischen Victoria und ihrem deutschen Cousin Albert, war allerdings mehr als selten. Neun gemeinsame Kinder entsprangen der Verbindung und sind der Grund dafür, dass Coburger Wurzeln noch heute weltweit in Adelskreisen vorhanden sind.

Prinz Albert und Queen Victoria waren aber weit mehr als ein sich innig liebendes Ehepaar. Als Königin prägte Victoria eine Ära, die als „Victorianisches Zeitalter“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Albert, durch seine aristokratisch geprägte Erziehung hoch gebildet, vielseitig interessiert und äußerst innovativ, war nicht nur Ehemann, sondern auch der engste und wichtigste Berater der der jungen Königin, die bereits mit 18 Jahren den englischen Thron bestieg. Er konzipierte Musterfarmen und revolutionierte so (nicht nur) die englische Landwirtschaft. Lebendige Beispiele solcher Musterfarmen existierten auch im Coburger Land. Die Ernstfarm in Scheuerfeld und Teile der Rudolf-Steiner-Schule am Fuße von Schloss Callenberg waren ursprünglich landwirtschaftliche Betriebe nach den Entwürfen Alberts. Als geistiger Vater des sozialen Wohnungsbaus sorgte er bereits im 19. Jahrhundert für bezahlbaren Wohnbau und eine spürbare Verbesserung der hygienischen Verhältnisse in der englischen Arbeiterklasse. Seine Idee war es auch, 1851 eine erste Weltausstellung in London zu veranstalten und seine Entwürfe des speziell dafür errichteten Kristallpalastes – einer riesigen Stahl- und Glaskonstruktion – im Londoner Hyde Park gelten als architektonisches Meisterwerk. Auch zahlreiche Firmen aus seiner alten Heimat nahmen die einmalige Gelegenheit wahr und präsentierten ihre Werke in der englischen Hauptstadt, darunter beispielsweise so namhafte Schreiner wie Hofmeister und Grasser.

Die gemeinsame Begeisterung für Architektur, Design, Kunst, Literatur und Musik, zusammen mit einer ausgeprägten Sammelleidenschaft, legten den Grundstein für einige bis zum heutigen Tag mit weltweitem Renommee ausgestattete Museen und Sammlungen – beispielsweise das nach ihnen benannte „Victoria und Albert Museum“ oder ihr Landsitz Osborne House auf der Isle of Wight. Was liegt also näher, als auch mit diesen beiden Museen im Jubiläumsjahr zusammenzuarbeiten. Ein digitales Museumsprojekt wird in beiden Häusern 360 Grad Panoramen ausgewählter Räume der Ehrenburg, aus Schloss Callenberg und Schloss Rosenau für die Besucher erlebbar machen und auf die Schätze in Coburg hinweisen. Zusätzlich wird das Projekt auch im Kensington Palast, dem Geburtsort von Queen Victoria, zu sehen sein. Im Gegenzug werden die Besucher der Coburger Museen einen Einblick in die englischen Ausstellungsräume werfen können.

Ein besonderes Highlight im Jubiläumsjahr bildet dann den Abschluss. Traditionell ab Mitte November begrüßt seit Jahren ein von ausgesuchten und bekannten Designern entworfener Weihnachtsbaum die Besucher des Victoria und Albert Museums in London. Die Interpretationen des Weihnachtsbaums, der ja bekanntlich von Prinz Albert nach England gebracht wurde, genießen hohes Ansehen in der englischen Hauptstadt. In diesem Jahr wird ein Entwurf von Coburger Studierenden des Studiengangs Design in London umgesetzt. Die Entwürfe wurden im jetzt zu Ende gehenden Semester erarbeitet – Mitte März wählt eine Jury, die unter anderem mit der stellvertretenden Direktorin des Victoria und Albert Museums besetzt sein wird, den Siegerentwurf aus, der dann zur Weihnachtszeit in London erstrahlen wird.

Ein ebenso großer kultureller Leckerbissen wird im Mai in London und im Juli in der Vestestadt stattfinden. Zusammen mit dem ältesten Chor Englands, der Royal Choral Society (gegründet zur Eröffnung der Royal Albert Hall), konzertiert das Philharmonische Orchester des Landestheaters erst in der Cadogan Hall im Herzen der Metropole mit Stücken von Felix Mendelssohn und danach in der Morizkirche mit Werken des britischen Komponisten Ralph Vaughan Williams. Als besonderes Schmankerl wird in England auch ein Stück aus der Feder von Prinz Albert selbst erklingen. Das sogenannten „Ständchen“ hat aber einen weiteren, in Coburg bestens bekannten Autor – den Text steuerte Ernst I. bei.

Aus Anlass der beiden 200. Geburtstage von Prinz Albert und Queen Victoria wird es heuer aber natürlich auch eine Reihe von Veranstaltungen in Coburg geben. Neben zahlreichen Ausstellungen, Vorträgen und Installationen, bietet die Stadt auch Kostümführungen mit der englischen Königin an. „Albert und Victoria – das Musical“, wird im August und September im prunkvollen Riesensaal der Ehrenburg zu sehen sein, die Schüler des Casimirianums arbeiten bereits an einer Sonderausgabe ihrer Schülerzeitung Casiopeia, eine Ausstellung über Angestellte des englischen Hofes, die Albert aus seiner Heimat mit nach London nahm, wird ebenso zu sehen sein wie ein digitaler Zeitstrahl, der die wichtigsten Ereignisse im Leben des Paares erlebbar macht. Auch traditionelle Veranstaltungen, wie beispielsweise die Coburger Nacht der Kontraste, werden ihren Schwerpunkt auf dem Jubiläum haben.

Die Übersicht der bisher feststehenden Termine, findet man auf den Internetseiten der Stadt Coburg oder im gedruckten Programmheft, dass unter anderem in der Tourist-Information in der Herrngasse ausliegt.

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