Grenzgeschichten
Von Gabi Arnold | Fotos: Val Thoermer
Der Nebel hat sich eben aufgelöst an diesem Freitagmorgen. An der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Neustadt bei Coburg blitzen die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume. Einst säumten hier Betonpfosten und Stacheldraht den Weg, dahinter sah man vom Westen blickend Minenfelder und die Grenzpatrouillen, die mit Hunden entlang der Grenze auf und ab liefen.
Heute, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, sind die Spuren des Eisernen Vorhangs noch immer sichtbar, auf diesem Weg, der zum ehemaligen Ausflugslokal „Zur Bergmühle“ im Neustadter Stadtteil Ebersdorf führt. Am einstigen Todesstreifen erstreckt sich das Naturschutzprojekt, das „Grüne Band“. Hin und wieder warnt ein Hinweisschild Spaziergänger vor Minen in diesem Areal. Menschenleer und verlassen wirkt dieser Ort morgens um 9 Uhr, doch dann begegnen uns doch Menschen und erzählen uns von ihren (Grenz-)Erfahrungen.