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KRISEN ALS CHANCEN JA – ESKALATION NEIN
DER COBURGER im Gespräch mit dem Coaching-Team von connect. Anne Tränkner, Monika Liebermann, Sabine Schmidt-Braunersreuther.
COBURGER: Krisen und Stress-Situationen sind oft mit Konflikten verbunden. Ist eine Eskalation von Konflikten vermeidbar?
Anne Tränkner: „Ja, Konflikte und Krisen wird es immer geben und sie sind wichtig und notwendig für Klärungsprozesse und Entwicklungen.“
Monika Liebermann: „Eine Eskalation ist in der Regel vermeidbar, wenn alle Beteiligten emotional und doch sachlich bleiben. Gefühle sollen erkannt, ausgesprochen und die Beweggründe und Ursachen geklärt werden, um dann mit klaren Regeln auf der Sachebene weiter zu arbeiten. Wenn die Emotionen geklärt sind, kann es auf der Sachebene wieder produktiv weitergehen. Emotionen auszusprechen ist ein entlastendes konstruktives Element innerhalb der Rhetorik – und kein Zeichen der Schwäche, wie oft gedacht.“
COBURGER: Wann eskaliert es?
Monika Liebermann: „Es eskaliert dann, wenn unterschiedliche Werte aufeinandertreffen und die Bereitschaft fehlt, die Unterschiede als Ressource zu sehen. Oft mangelt es daran, die Sichtweise des anderen anzuerkennen und die Perspektive zu weiten.“ COBURGER: Was können Führungskräfte und Teams im Vorfeld dafür tun?
Anne Tränkner: „Führungskräfte und Teams können mit der Entwicklung einer Streit- und Fehlerkultur und mit klaren Kommunikationsregeln, Explosionen vermeiden. Dazu ist es wichtig, zeitnah Dinge anzusprechen und zu klären. Oft wird geschwiegen, Ärgernisse werden heruntergeschluckt. Irgendwann läuft das Fass dann über und es eskaliert, für Dritte dann oft schwer nachvollziehbar und unverhältnismäßig. Ärgert sich ein Mitarbeiter immer wieder über eine aus seiner Sicht verspätete oder fehlende Information, ist es hilfreich, offen und ruhig anzusprechen, dass er sich beispielsweise einen direkten Anruf wünscht um dann Aufgaben fristgerecht erledigen zu können. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es dann einfach reicht und der Mitarbeiter quasi explodiert und das Miteinander oft grundsätzlich in Frage gestellt wird.“
COBURGER: Wie kann man eine solche Erweiterung erreichen?
Schmidt-Braunersreuther: „Konflikte gehen oft auf unterschiedliche Werte und Wertvorstellungen zurück, gegenseitige Erwartungen werden nicht klar ausgesprochen. Hier liegt auch das Lösungspotential: Wenn Werte als Ressource erkannt werden und in gegenseitiger Offenheit und Ehrlichkeit gegenseitig die Erwartungen abgeglichen werden, wird aus der Krise eine Chance zum besseren Miteinander. Solche Prozesse werden moderiert z. B. über einen Perspektiv- und Positionswechsel oder auch durch ein Training für konkrete und wertschätzende Kommunikation.“
COBURGER: Wie kann hier eine gute Abgrenzung erreicht werden?
Schmidt-Braunersreuther: „Wichtig ist zu erkennen, wann ich in Stress-Situationen die Sachebene verlasse und Emotionen das Gespräch bestimmen. Dann kann es helfen, sich ins Bewusstsein zu holen, dass sowohl ich als auch mein Gegenüber für die eigenen Inhalte und das eigene Verhalten selbst verantwortlich sind – kurz gesagt: ‚Lass jedem Seins‘.“
COBURGER: … und das geht?
Monika Liebermann: „Ja. Wir bieten an dieser Stelle gern das Modell der Stresstreppe mit Lösungsangeboten, die individuell entwickelt werden, an. Jeder kann für sich entscheiden, welche Methode ihm hilft , zu lernen Stress-Situationen im ‚Anfangsstadium‘ zu erkennen, zu unterbrechen und so eine Eskalation zu vermeiden oder deeskalierend wirken zu können.“ „Humor ist übrigens auch ein effektives Mittel der Deeskalation und entschärft manche brenzlige Situation mit einem befreienden Lachen.“, so Anne Tränkner abschließend.