Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Steffen Tetzlaff, Geschäftsführer der Firma ROS GmbH & Co. KG, mit 300 Mitarbeitern einer der größten kunststoffverarbeitenden Betriebe der Region, jüngst in den Schlagzeilen mit einem großen Neubau auf dem Güterbahnhofgelände.

Sind Sie ein Macher?

Ich habe mir dazu lange Gedanken gemacht: Ich sehe mich eigentlich als Coach eines Teams, das erfolgreich sein möchte, das hochgesteckte Ziele erreichen möchte.

Warum Sind sie ein Macher?

Ich hatte schon immer ein Faible, Dinge umzusetzen, Herausforderungen anzunehmen, komplexe Sachverhalte zu lösen. Dazu gehört aber auch, sich immer mal wieder eine blutige Nase zu holen, Niederlagen einzustecken, aber aus diesen gestärkt hervorzugehen.

Wie ging es los mit dem Machen?

Eigentlich war ich ziemlich bequem, habe eine kunststoffspezifische Ausbildung gemacht bei einem Unternehmen in der Region, bin dann aber als Führungskraft zu einer kleinen Firma gewechselt. Der Chef dort hat mir vertraut, mir viel Freiraum gegeben, mich Fehler machen lassen. Er hat gesagt: „Du musst aus der Summe Deiner Fehler lernen“. Das war die hauptsächliche Weiche meiner Karriere als Macher. Entscheidungen treffen, nicht aussitzen, nicht warten, bis ein Problem sich löst, das habe ich damals gelernt. Mit dieser Einstellung habe ich dann die Chance bei ROS bekommen, als Fertigungsleiter eines Bereichs, dann verschiedene Stationen durchlaufen, mein damaliger Mentor war Seniorchef Werner Ros, von dem ich viel gelernt habe. Von 2007 bis 2009 war ich Geschäftsführer des Werks in Tschechien, habe es mit aufgebaut, das war auch wieder ein Sprung, verbunden mit vielen Herausforderungen und Lernprozessen, 20-Stunden-Tagen, schlaflosen Nächten, Pendeln von und nach Coburg, das war schon hart. Aber auch da hatte ich wieder freie Hand. Die braucht man, wenn man etwas machen soll, mit Reglementierungen geht das nicht. Das alles hat dazu geführt, dass ich 2009 die Gesamtgeschäftsführung von ROS übernehmen durfte.

Was treibt sie an?

Es ist die pure Lust am Machen. Es macht einfach Spaß, Produkte zu entwickeln, innovativ zu sein, erfolgreich, mit Menschen zusammenzuarbeiten, oder das neue Werk hier in Coburg zu planen und zu bauen, das alles motiviert mich jeden Tag aufs Neue.

Ist die Region Coburg ein guter Standort zum Machen?

Ja, finde ich schon, aber leider wird Coburg häufig schlechtgeredet. Dabei bietet die Stadt viel: Schulen, eine Hochschule, die Autobahn, den ICE, viel Kultur, das Landestheater, schnelle Datenverbindungen. Es ist eine kleine Stadt, die viel auf die Beine stellt. Und vor allem ist Coburg ein wirtschaftsfreundlicher Standort, das muss man ganz klar sagen, sonst hätten wir hier auch nicht gebaut. Wir haben nur ein Problem: Uns gehen in der Region die Fachkräfte aus, gerade im Handwerk, und deswegen werden wir alle nicht umhinkommen, uns organisatorisch neu aufzustellen und auch tarifpolitisch neue Akzente zu setzen, um uns zu behaupten.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
Konzeption & Foto: Sebastian Buff

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