Konzeption & Foto: Sebastian Buff

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Rainer Landwehr, gebürtiger Bad Mergentheimer, Geschäftsführer der Coburger Maschinenfabrik Dietze & Schell mit weltweit 360 Mitarbeitern an sechs Standorten, außerdem Vorstand der Wirtschaftsjunioren und ehrenamtlicher Richter.

Sind Sie ein Macher?

Ja, das wird zumindest von anderen so behauptet.

Warum?

Mein Motto lautet: „Nicht reden, sondern machen“ oder wie wir in meiner Heimat sagen: „Ned schwätze, mache“. Ich nehme gerne Einfluss, wenn ich überzeugt bin, Dinge gut oder besser machen zu können. Ich gestalte gerne und versuche meine Mitmenschen von meinen Ideen zu überzeugen, dabei übernehme ich gerne Verantwortung, beruflich wie privat.

Was macht das Machen aus?

Zum einen stelle ich mich gerne neuen Themen, neuen Umgebungen und neuen Herausforderungen. Zum anderen frage ich so lange, bis ich genug Informationen für eine Entscheidung habe. Das kann schon einmal nerven, aber ich versuche zuerst alle Seiten eines Sachverhalts aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen. Aufgeben gibt es nicht: Wenn etwas angeblich nicht geht, ist das für mich ein ganz besonderer Ansporn. Ich bin streng und konsequent und genau deswegen berechenbar und verlässlich, ich denke, das beschreibt mich ganz gut – beruflich und auch privat.

Wie ging es los mit dem Machen?

Ich habe von meinen Eltern schon früh die Einstellung vermittelt bekommen, dass man hält, was man verspricht, und dass man für sein Tun und die Ergebnisse immer selbst verantwortlich ist. Von frühester Jugend an habe ich mich nie davor gescheut, Verantwortung zu übernehmen. Mit 24 Jahren war ich jüngster Abteilungsleiter bei einem großen Maschinenbauer, danach wechselte ich in ein internationales Beratungsunternehmen, auch dort in eine Führungsposition, bevor ich mit 34 Jahren Geschäftsführer bei einem Bruchsaler Sondermaschinenbauer wurde. Ich bin eben mit Leib und Seele Maschinenbauer und seit 2013 bin ich Geschäftsführer bei Dietze & Schell.

Ist die Region ein guter Standort für Macher?

Absolut. Ich bin beruflich viel unterwegs und sehe viele Regionen und verschiedene Länder, daher kann mir ein ganz gutes Urteil erlauben. Wir leben seit 7 Jahren in Coburg, die Region ist definitiv ein Standort zum Machen. Wir fühlen uns als Familie sehr wohl, wir sind gut integriert, es gibt viele offene Menschen, so dass wir in kurzer Zeit viele Freundschaften schließen konnten. Die Region bietet alles für Leute, die beruflich vorankommen wollen, auch in Sachen Freizeit, Kultur und Landschaft . Das fällt uns als „Neigschmeckte“ von außen ganz besonders auf, leider wird das unserer Meinung nach von den Coburgern oft gar nicht so gewürdigt. Wir haben als Unternehmer und Unternehmen in Coburg ein ideales Umfeld, insbesondere die kurzen Wege zu Entscheidungsträgern in der Stadt und Wirtschaftsförderung erleichtern das Machen. Da werden auch durchaus schnell und unbürokratisch Entscheidungen getroffen.

Was muss gemacht werden, um die Corona-Krise auch wirtschaflich zu überstehen?

Wir müssen zunächst konsequent versuchen, Corona einzudämmen. Wir benötigen dazu bei Allen das Verständnis für das vorübergehende Einschränken von Grundrechten, wenngleich der Stillstand nicht zu lange dauern darf. Einem Großteil der Wirtschaft helfen die Erleichterungen bei der Kurzarbeiterregelung. Nach der Krise muss man aber sehen, wem wie zu helfen ist. Zum aktuellen Stand gibt es kein Patentrezept. Aber wir werden auch das überstehen – Unternehmen, Stadt und die Bürger gemeinsam.

Die Fragen stellte Wolfam Hegen.

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    5 × drei =