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SONDERTHEMA Mobilität: ISEK #26

Ohne strategisch optimierten Mobilitäts-Mix entleert sich unsere Innenstadt

Ein Statement der IHK zu Coburg

Mobilität im Sinne des Transports von Menschen und Gütern steht für Dynamik, Veränderung und Prosperität. Für Innenstädte spielt das Thema eine besondere Rolle, vor allem unter dem Aspekt bestgeeigneter Verkehrsführung, um den Bedürfnissen der Bewohner und der Geschäftstreibenden gerecht zu werden und das Leben für die Menschen attraktiv zu gestalten. Neben Sicherheit und Sauberkeit ist Mobilität wesentliche Basisfunktion für nachhaltig positive Innenstadtentwicklung. Gute Erreichbarkeit ist gerade für Coburg als Oberzentrum fernab der großen Ballungsräume ein herausragend wichtiges Kriterium für Attraktivität und Prosperität. Deshalb geht es aktuell mit der Weiterentwicklung des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Coburg – Teilfortschreibung Städtebau und Einzelhandel“ um nicht weniger als die Zukunft unserer Innenstadt.

Coburg benötigt ein Konzept zur Stadtentwicklung, das die tatsächlichen Gegebenheiten und insbesondere die konstruktiven, vielfach geäußerten Forderungen von Trägern des innerstädtischen Lebens – Handel, Hotellerie, Gastronomie und Tourismus – berücksichtigt. Denn deren Existenz wie auch alle weiteren Funktionen der (Innen-)Stadt sind mit dem Faktor „Erreichbarkeit“ eng verknüpft. Studien belegen, dass die die Besucher der Innenstädte neben dem Ambiente vor allem den Einzelhandel als entscheidenden Faktor für die Attraktivität einer Innenstadt bewerten. Experten befürworten ausdrücklich die Erreichbarkeit per Auto und das Parkplatzangebot als Frequenzbringer.

Letztlich ist die Stadt Coburg ein „Angebot für Bewohner und Besucher“, das sich im Wettbewerb mit konkurrierenden Angeboten im Umland behaupten muss. Deshalb geht es um mehr als nur um atmosphärisch gestaltete öffentliche Plätze und alternative Nutzungen, wie sie einigen Städteplanern vorschweben mögen. Die IHK zu Coburg als Vertreter von Handel, Hotellerie, Gastronomie und Tourismus hat schon seit Beginn der Erörterung der ISEK-Teilfortschreibung zentrale Forderungen vertreten, bei allen Überlegungen zur Optimierung von Grünanlagen und Ruhezonen darf die Schaffung zusätzlicher Parkplätze im öffentlichen Raum keinesfalls zu kurz kommen und die Verkürzung der Fußgängerzone z.B. durch einspurige Öffnung des hinteren Steinwegs für den Individualverkehr, Leitsysteme zwischen Parkhäusern und Handelslagen etc. steht ebenfalls schon lange auf unserer Agenda.

Ganz generell benötigen nicht nur Menschen gute Verkehrswege, auch Waren müssen zu ihrem Ziel bewegt werden. Hier kommt die bislang zu wenig thematisierte sogenannte „Last-Mile-Logistik“ ins Spiel. „Die Abwicklung des letzten Wegstücks bis zur Haustür des Kunden oder zum innerstädtischen Handel oder zum Dienstleister“ ist für unsere Logistikunternehmen gerade in den historisch geprägten Bereichen der Coburger Innenstadt wegen beengtem Verkehrsraum, fehlenden Parkflächen, Zufahrtsbeschränkungen etc. ohnehin kein leichtes Geschäft. Statt Verkehrsverdrängung gilt es deshalb im Sinne einer lebendigen Innenstadt, auch auf der „Last Mile“ nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Und dies gilt umso mehr für eine Stadt, die in hohem Umfang vom Automobil profitiert wie Coburg. Der größte Kfz-Versicherer Deutschlands sowie ein großes, international agierendes Automotive-Unternehmen und viele erfolgreiche innovative Mittelständler wie auch die gesamte gewerbliche Wirtschaft tragen in höchstem Maße zur Prosperität der Stadt bei.

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