Auf ein Wort Schriftzug

Auf ein Wort #50

Der Russe in Euskirchen

Von Gründungsherausgeber Peter Einheuser zum 50. Coburger.

Ein russischer Helfer wurde in Euskirchen von ukrainischen Flüchtlingen zu Tode geprügelt. Das berichtete eine Frau in einem kurzen Videopost am Sonntagmorgen, dem 20. März. Die Meldung ist schnell unterwegs. Die zu Putins Propagandaapparat gehörende „Federal News Agency“ hatte sie bereits um 14:00 Uhr landesweit verbreitet.

Am Abend des gleichen Tages meldete sich die Frau erneut. Sie entschuldigte sich. Die frühere Nachricht sei falsch! Es tue ihr leid.

Zu spät. Das Eingeständnis der Frau wurde in Russland nicht verbreitet. In den meisten sozialen Medien bei uns nur hier und da. In Russland gibt es gerade wenig Chancen, sich außerhalb gleichgeschalteter Medien zu informieren.

Doch auch bei uns gibt es Propaganda. In Newsgruppen von Telegram, dem Sender RT (früher Russia Today) und auch auf Facebook, YouTube und Twitter. Mitteilungen von PEGIDA, Querdenkergruppen und Verschwörungstheoretikern zeigen es.

Doch anders als in totalitären Staaten gibt es bei uns freie Medien, die echte Nachrichten vermitteln. Informationen, deren Hintergründe von Journalisten recherchiert sind. Und natürlich auch Meinungen, die jedoch als solche gekennzeichnet sind!

In Deutschland haben wir reichlich Zugang zu freien Medien. Wir können unter hunderten Fernseh- und Radiosendern wählen. Aus fast allen Ländern. Die gedruckten oder Internetausgaben von Zeitungen und Magazinen stehen uns zur Verfügung. Wir dürfen selbst publizieren, wenn wir wollen. Es nennt sich Pressefreiheit.

Coburg ist eine der medienreichsten Städte Deutschlands. Per capita gibt es kaum mehr Zeitungen, Fernseh- und Radiosender. Und den Coburger. Mit dem Blick auf die Erfolgreichen und die Schwachen, mit Lob für das Gelungene und manchmal ein wenig spöttelnd über das, was knapp daneben ging. Jetzt schon zum fünfzigsten Mal. Glückwunsch den Coburgern.

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