Buchempfehlung #42

Gesponserter Beitrag

Buchempfehlung

MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN

„Es war, als hätte meine Gegenwart im Weißen Haus eine tief verwurzelte Angst geweckt, als glaubten meine Gegner, die natürliche Ordnung der Dinge löse sich auf.“

Dieser Satz aus Barack Obamas Erinnerungen bringt vermutlich am treffendsten auf den Punkt, weshalb dieser außergewöhnliche Politiker, der antrat, um sein Land zu einen, letztlich viele seiner ambitionierten Ziele nicht erreicht hat. Zur Erinnerung: Im Jahr 2008 befanden sich die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in militärischen Konflikten in Afghanistan und im Irak. Die Welt sehnte sich nach Frieden und Versöhnung. Gleichzeitig waren die Bedrohungen durch den islamistischen Terror nicht gebannt, Osama bin Laden war der meistgesuchte Mann der Welt. Zudem drohte die Weltwirtschaft in eine Krise unbekannten Ausmaßes zu stürzen.

Die Zeit war reif für einen Mann, der wie kein anderer seit John F. Kennedy die Menschen begeisterte. Der für Wandel und Aufbruch, für die Hoffnung auf Versöhnung und die Überwindung gesellschaftlicher Gräben stand. Der sich vorgenommen hatte, Truppen aus dem Irak abzuziehen und das Gefangenenlager in Guantanamo zu schließen. Und der mit seiner Vision einer aufrichtigen und auf Zusammenarbeit basierenden Politik für eine unglaubliche Aufbruchstimmung nicht nur im eigenen Land sorgte.

Obama übte eine Faszination aus, die weit über die Grenzen der USA hinaus strahlte. Auch in Deutschland ruhten großen Hoffnungen auf dem demokratischen Kandidaten, der sich vorgenommen hatte, den Politikstil im Weißen Haus nachhaltig zu verändern. Als er am 24. Juli 2008 an der Berliner Siegessäule eine viel beachtete Grundsatzrede zur Weltpolitik hielt, – wohlgemerkt nicht als Präsident, sondern als Präsidentschaftskandidat – begeisterte er über 200.000 Menschen.

Doch wie kam es, dass er – gemessen an seinen eigenen Zielen und Visionen – so vieles schuldig blieb? Weshalb konnte er seinen amerikanischen Traum nicht vollends verwirklichen? Warum wählten die Amerikaner nach ihm ausgerechnet Donald Trump ins Weiße Haus, einen Mann, der ausnahmslos allen Werten fundamental entgegensteht, für die er eintritt? Eine Antwort darauf steht einleitend oben auf dieser Seite, weitere finden sich in „Ein verheißenes Land“, Barack Obamas erstem Teil seiner Erinnerungen, die kürzlich erschienen sind. Das Buch umfasst sein politisches Erwachen als junger Mann, seine frühen Wahlkämpfe für den Senat in Illinois und Washington, seine Präsidentschaftskandidatur sowie seine ersten zweieinhalb Amtsjahre. Es endet mit der Liquidierung Osama bin Ladens im Jahr 2011.

Ich habe dieses Buch mit großem Genuss gelesen. Obama gewährt faszinierende Einblicke sowohl in sein politisches als auch privates Leben, analysiert messerscharf und reflektiert offen auch seine Schwächen. Er nimmt uns mit ins Oval Office, wo wir Zeugen wichtiger Entscheidungen werden, skizziert treffsicher seine Weggefährten, politischen Partner und Gegner und beeindruckt mit dem feinen Humor, der Würde und Eloquenz, die ich in den letzten Jahren so schmerzlich vermisst habe.

Inhaltsangabe

In diesem mit Spannung erwarteten ersten Band seiner Präsidentschaftserinnerungen erzählt Barack Obama die Geschichte seiner unwahrscheinlichen Odyssee vom jungen Mann auf der Suche nach seiner Identität bis hin zum führenden Politiker der freien Welt.

In erstaunlich persönlichen Worten beschreibt er seinen politischen Werdegang wie auch die wegweisenden Momente der ersten Amtszeit seiner historischen Präsidentschaft – einer Zeit dramatischer Veränderungen und Turbulenzen.

Eine fesselnder und zutiefst persönlicher Bericht darüber, wie Geschichte geschrieben wird – von dem US-Präsidenten, der uns inspirierte, an die Kraft der Demokratie zu glauben.

Barack Obama

… wurde 1961 in Honolulu, Hawaii, geboren. Er war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der Vereinigten Staaten.

Obama ist ein auf US-Verfassungsrecht spezialisierter Rechtsanwalt. Im Jahr 1992 schloss er sich der Demokratischen Partei an, für die er 1997 Mitglied im Senat von Illinois wurde. Bei der Präsidentschaftswahl des Jahres 2008 errang er die Kandidatur seiner Partei und setzte sich dann gegen den Republikaner John McCain durch. Mit seinem Einzug in das Weiße Haus im Januar 2009 bekleidete erstmals ein Afroamerikaner das Amt des Präsidenten. Am 10. Dezember 2009 erhielt Barack Obama den Friedensnobelpreis.

Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern Malia und Sasha in Washington, D.C.

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    zwölf − neun =