Buchempfehlung #51

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„Das Glück unserer Zeit“ von Heike Koschyk

MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN

„Eines Tages werde ich für immer nach Hamburg zurückkommen, das verspreche ich Ihnen.“

Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, das Archiv der Hamburger Familie Lagerfeld zu sichten und aus deren Geschichte einen Roman zu machen, musste die mit der Familie befreundete Autorin Heike Koschyk nicht lange überlegen. Daraus entstanden ist mit „Das Glück unserer Zeit“ eine faszinierende Familiensaga in zwei Bänden, deren erster Teil mit dem Untertitel „Der Weg der Familie Lagerfeld“ kürzlich erschien. Eine der Hauptfiguren des Romans ist Otto Lagerfeld (1881 – 1967), Sohn eines wohlhabenden Hamburger Weinhändlers und Vater des berühmten Modeschöpfers Karl Lagerfeld. Rückblickend aus dem Jahr 1942, in dem Otto beginnt, seine Lebenserinnerungen zu notieren, erzählt der Roman die Familiengeschichte der Lagerfelds ab 1897. Zu dieser Zeit lebt der junge Otto mit seinen sieben Geschwistern und den Eltern in der Familienvilla im ländlich geprägten Klein Flottbek am Nordufer der Unterelbe. Otto träumt von der weiten Welt und so schifft er sich nach Abschluss seiner Ausbildung 1902 nach Südamerika ein. Sein Ziel ist, es in der Ferne zu Wohlstand zu bringen und als erfolgreicher Geschäftsmann nach Hamburg zurückkehren. Doch obwohl er sich als geschickter Händler erweist, geht es mit dem Wohlstand nicht so schnell voran wie erhofft. Otto bricht also seine Zelte in Südamerika ab und zieht weiter. Nach Stationen in New York und San Francisco, wo inzwischen sein ältester Bruder Joseph lebt, landet er schließlich im sibirischen Wladiwostok, wo er zunächst für ein amerikanisches Handelsunternehmen tätig ist.

Seine Firma vertreibt in Russland unter anderem ein in Deutschland bis dato unbekanntes Produkt: Kondensmilch. Otto erkennt das Potenzial dieses gerade in Krisenzeiten aufgrund seiner Haltbarkeit ungemein wichtigen Lebensmittels und als sein Arbeitgeber beschließt, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen, nutzt er die Gelegenheit, sich selbstständig zu machen. Nach erfolgreichen Jahren in Wladiwostok wirft ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh zurück. Als Deutscher wird er interniert und kehrt erst 1918 nach Hamburg zurück. Im Gepäck hat er eine Idee … Auf Basis der Dokumente aus dem Familienarchiv der Lagerfelds ist es Heike Koschyk gelungen, eine ungemein lebendige, interessante und spannende Familiensaga zu verfassen. Neben Otto lässt sie auch den anderen Familienmitgliedern Platz zur Entfaltung und begeistert mit einer Mischung aus Familiengeschichte und Reisereportage vor zeitgeschichtlichem Hintergrund.


Heike Koschyk

… wurde 1967 in New York geboren und arbeitete in der Modebranche, bevor sie mit dem Schreiben von Thrillern und historischen Krimis begann. Ihre große Leidenschaft ist die Recherche. Dazu fährt sie an Originalschauplätze und stöbert in Archiven und alten Bibliotheken. Unter dem Pseudonym Sophie Bonnet veröffentlicht sie Provence-Krimis, die regelmäßig die Bestsellerlisten erobern. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

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