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„Das ist Stadtgeschichte,
was da gerade passiert“ #26

Advertorial

Stephan Horn über die Dynamik auf dem Güterbahnhofgelände

Das Güterbahnhofgelände in der westlichen Innenstadt Coburgs: Ein alte Brache, über 150 Jahre in Betrieb, aber die letzten 30 Jahre kaum wahrgenommen und wenig genutzt, beflügelt seit nun einem Jahrzehnt die Phantasie von Stadtplanern, Kreativen und Unternehmen in der Vestestadt. Schon 2008 im Integrierten Stadtentwicklungskonzept als das kommende „Band für Technik, Wissenschaft und Design“ mit großen Hoffnungen aufgeladen, wurde spätestens mit der Entscheidung des Coburger Stadtrats für den Bau eines hölzernen Globe Theaters auch der breiten Öffentlichkeit vermittelt, welches Potential dieses Gelände bietet. Um dieses auszuschöpfen, arbeitet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft gemeinsam mit vielen städtischen Ämtern und Einrichtungen an der Erschließung und an Konzepten für das Gelände.

Ein Rahmenplan im Jahr 2014 gemeinsam mit der Wohnbau/Stadtentwicklungsgesellschaft bildete den Grundstein. „Dieser Plan war wirklich sehr gut und vor allem sehr anspruchsvoll“, so Stephan Horn rückblickend, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg, der das Verfahren seither an vorderster Stelle betreut. So konnte auf dem bis vor vier Jahren noch heruntergekommenen, zugewucherten, von Einsturzgefahr bedrohten Gebäuden geprägten und schlecht bis gar nicht erschlossenen Gebiet wirklich einiges „bewegt“ werden. Viele Altlasten auf dem Gelände mit der Größe von fast zehn Fussballfeldern sind beseitigt, entsorgt oder entkernt worden, wie im Norden des Geländes, wo heute nur noch Teile des früheren Schlachthofes stehen, wie im Süden des Geländes, der früher eher einer Müllhalde glich, wie in der Mitte, wo Ruinen das Bild prägten oder eine Pakethalle, die dem Verfall preisgegeben war. „Seit wir den Rahmenplan aufgestellt haben, ist wirklich sehr viel passiert“, so Horn.

Vor allem sei schon jetzt „neues Leben eingekehrt“: Die Pakethalle dient den Designtagen und vielen anderen Veranstaltungen mittlerweile als besondere, Urbanität ausstrahlende Location mit unvergleichlichem Charme. In diesem Jahr wird dorthin unter anderem der bayerische Städtetag einladen oder ein internationaler Herzchirurgen-Kongress stattfinden. „Das ist ja wirklich ein Ritterschlag“, so Horn. Im Süden hat sich die Firma ROS mit einem modernen Gebäude angesiedelt, ein ganz wichtiger Schritt für das Unternehmen und für die Wahrnehmung des Geländes, im Osten bringt eine neue Brücke über die Itz den davor nur über Umwege erreichbaren Coburger Stadtteil näher an das innerstädtische Leben, und im Norden werden keine Tiere mehr geschlachtet, sondern bald neue Ideen geboren werden, wenn die mit vielen Millionen Euro Bundes- und Landesmitteln geförderte Innovations- und Vernetzungsplattform Co-Creapolis der Hochschule Coburg dort einzieht. Auch die Initiative „Coburg Zukunft Digital“ soll im Norden ihr neues Zuhause finden. Zukunftsunternehmen, Kreative, die Hochschule, hochschulnahe Institutionen bewegen sich näher an den Stadtkern, ein Wunsch, den Coburg schon lange träumt. Entscheidungen, die sich Ende letzten Jahres erst verdichtet haben. Und dann noch das Veto für den neuen zentralen Rundbau, das Globe, als vorübergehende Heimat für das Landestheater und danach als neue Welt für Kulturschaffende der Region. Auch dieses Projekt war 2014 noch nicht einmal als Idee geboren.

„Das waren also viele prozessuale Veränderungen, allesamt positiv für das Gelände“, so Stephan Horn. Und zum Glück habe der Rahmenplan zwar den Grundstein gelegt, auf dem die Konzepte für die Zukunft jetzt gebaut werden, er sei aber eben nicht „in Stein gemeißelt“. Jetzt werde er weiterentwickelt, eine „Transformationsphase“ nennt Horn den momentanen Prozess, der als weiterer Meilenstein den Weg in die Zukunft markiert: Fünf Projekte werden auf dem Gelände koordiniert seitens der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der Wohnbau und des Rechtsamts der Stadt Coburg. Neben dem Globe die Projekte „Parkhaus“ gleich daneben, „Gewerbliche Flächen“ für Firmen, Hotels, Gastronomie auf dem gesamten Gelände verteilt, „Schlachthof“ und „Pakethalle“, für die wohl im Sommer eine Entscheidung getroffen werden wird, ob sie eine dauerhafte Versammlungsstätte bleiben darf. Bisher hat sie eine Ausnahmegenehmigung.

„Das ist Stadtgeschichte, was da gerade passiert“, sagt Horn. „Das wird für ein halbes Jahrhundert die Entwicklung Coburg entscheidend beeinflussen.“ Dass er damit wohl richtig liegt, zeigt ein Blick über die Frankenbrücke: Noch vor nicht ganz zwanzig Jahren brannte das Hofbrauhaus lichterloh, das Gebäude lag in Schutt und Asche. Dann krempelte man die Ärmel hoch und packte an. Heute ist der Campus Design ein florierender Standort.

„Das wird für ein halbes Jahrhundert die
Entwicklung Coburg entscheidend beeinflussen.“

von Wolfram Hegen

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