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Der lange Weg zum Titel #27

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… Dreimal nämlich, zuletzt wieder im April 2018, gehörte der Frischecenter Wagner auf der Lauterer Höhe zu den Nominierten, zu den drei besten Supermärken Deutschlands. Und noch besser ist die Bilanz des Frischecenter Wagner beim „Deutschen Fruchtpreis“, die höchste Auszeichnung für die beste Obst- und Gemüseabteilung des Landes. Sechs Mal in Folge, von 2013 bis zuletzt wieder im Mai 2018, steht Wagner bundes- und bayernweit auf Platz 1. Dieser Erfolg ist keine Selbstverständlichkeit, sondern jedes Mal wieder der Lohn für harte Arbeit der alteingesessenen Coburger Kaufmannsfamilie Wagner und ihrer weit über 100 Mitarbeiter.

Mitte April. Mitten in Bonn. Jörg Wagner ist an der Reihe. Der Chef des Frischecenter Wagner muss vor einer Jury auftreten. Es sind nicht irgendwelche Personen, nicht nur irgendwelche Fachleute, sondern 20 führende Vertreter der deutschen Lebensmittelindustrie. Zwei Minuten hat Wagner noch einmal Zeit, sein Unternehmen vorstellen, Werbung zu machen. 120 Sekunden, in denen er im Mittelpunkt und Rede und Antwort steht, in denen die Großen der Branche seinen Worten lauschen, jedes auf die Waagschale legen, „die prüfen einen auf Herz und Nieren, da war ich schon sehr aufgeregt“, gibt er zu, dabei sind er und sein Team zu diesem Moment schon so wahnsinnig weit gekommen. Einen Auftritt vor der Jury – den bekommen nur die drei Nominierten für den Preis „Supermarkt des Jahres“ in der Kategorie „Selbständige über 2000 Quadratmeter.“

Der Oscar des Lebensmittel-Einzelhandels – das ist der nationale Wettbewerb „Supermarkt des Jahres“. Das führende Fachmagazin „Lebensmittel Praxis“ und Europas größtes Food-Magazin „Meine Familie & Ich“ vergeben ihn seit 20 Jahren. Und in den letzten Jahren spielte Coburg dort eine große Rolle …

Am Anfang steht die Bewerbung

Davor stehen Wochen und Monate fleißiger Arbeit für die ganze Mannschaft von der Lauterer Höhe. Nicht nur der normale tägliche Job muss professionell, mit Einsatz und Kreativität Tag für Tag erledigt werden, auch die Bewerbung um einen so angesehenen Preis wie den „Supermarkt des Jahres“ erfordert viel Zeit und Geduld. Am Anfang steht noch ein einfach Formblatt für ein paar Kennzahlen wie Größe, Mitarbeiterzahl oder Umsatz. In einem zweiten Schritt erstellt das Team dann eine Bewerbungsmappe mit vielen Fotos, mit besonderen Geschichten über besondere Ideen und natürlich mit der Antwort auf die Frage aller Fragen: Warum soll man Supermarkt des Jahres werden? Was macht den Frischecenter Wagner aus?

Die Jury kommt incognito

Immerhin nämlich gibt es etwa 40 000 Märkte in Deutschland, die sich auch bewerben können, einige hundert davon tun das dann auch, und man muss schon sehr gute Argumente haben, um in die engere Auswahl zu geraten, aus der dann die Nominierten hervorgehen – immerhin sitzen schon in der Vorabjury die höchsten Vertreter der großen Handelsketten Deutschlands. Und die waren, schon das ist eine Riesenanerkennung, auch in diesem Jahr wieder von der Coburger Bewerbung angetan. Das aber merkt man als Bewerber erst Wochen später, wenn die Nominierung ins Haus flattert. „Davor kommt nämlich eine Jury unangekündigt und incognito in den Laden, kauft testweise ein, überprüft die eingereichten Bewerbungsunterlagen, fragt Kunden.“

Top 2 in Deutschland

Es ist also wirklich ein langer Weg, bevor man dann nach Bonn eingeladen wird, zum Tag der Entscheidung, zum Auftritt vor der Jury und zu einem festlichen Galaabend. Man wird noch einmal auf die Bühne gebeten, die „Spannung ist fast unerträglich“, so Wagner, dann kommt der Moment, der Umschlag wird geöffnet, der Sieger bekanntgegeben. Ein Unternehmen aus Süddeutschland macht das Rennen, Wagner und sein Team landen auf Platz 2. Von Enttäuschung aber kaum eine Spur. „Wir sind wahnsinnig stolz drauf, dass wir als relativ kleiner Markt überhaupt so weit kommen und uns dann nur einem geschlagen geben müssen.“ Wagner freut sich vor allem für seine Mitarbeiter. „Das ist ihr Preis, wir werden das auch nochmal so richtig zusammenfeiern bei einem Sommerfest“.

Bei Frische ganz vorne

Es wird wohl ein rauschendes Fest werden, denn nur wenige Wochen später, dieses Mal in Baden-Baden, holt das Team vom Frischecenter Wagner zum sechsten Mal – ein einsamer Rekord – den Deutschen Fruchtpreis auf deutscher und auf bayerischer Ebene, die Auszeichnung für Deutschlands beste Obst- und Gemüseabteilungen. Auch hier ging eine mehrmonatige Bewerbungsphase voraus, auch hier gibt es Testkäufe, auch hier sitzen in der Jury die hochkarätigsten Vertreter der Branche, auch hier gibt es verschiedene Kategorien, hier aber siegt Wagner in der Kategorie „Supermarkt groß“.

Vorreiter in Sachen Vitamine

Die Freude beim Team und ihrem Chef ist riesengroß, größer vielleicht noch als in den letzten Jahren, weil es so viele Bewerbungen gab wie nie, und vor allem weil man beim Frischecenter Wagner sich um Ideen und Frische rund um Obst und Gemüse eben besonders bemüht. Ein großes Bio-Sortiment, viele Produkte aus der Region, aber auch besondere Exoten, frisch zubereitete Snacks, eine Smoothiebar, Salat an der Theke, all das ist auch von der Jury honoriert worden. Und natürlich auch viele Ideen rund um Nachhaltigkeit, so gibt es mit dem Barcode gelaserte Produkte, um dadurch Verpackungen zu vermeiden, es gibt vor Ort Rezepte unter dem Motto „Zu gut für die Tonne“, es gibt eine Box für Grünabfälle zum Mitnehmen für die Kleintiere zuhause und vieles mehr. „Wir sind bei aller Bescheidenheit in Deutschland bei vielen Ideen schon Vorreiter“. Übrigens auch in Sachen Vielfalt: 500 verschiedene Obst- und Gemüsesorten führt der Frischecenter Wagner übers Jahr.

„Eine Jury kommt unangekündigt und incognito in den Laden und kauft testweise ein.“

500 verschiedene Obst- und Gemüsesorten führt der Frischecenter Wagner übers Jahr

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