Im Oktober erscheint eine CD mit vertonten Gedichten von Friedrich Rückert
Friedrich Rückert, Wahl-Coburger, Wissen-schaftler, Orientalist, Übersetzer und vor allem – Dichter. Die deutsche Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verdankt ihm eine große Auswahl an lyrischen Werken. Viele Jahre seines Lebens war er von einer nahezu unfassbaren Schaffenskraft gesegnet – ein Weltpoet, ein „Shooting Star“, der Goethe und Heine in nichts nachstehe, so der Lichtenfelser Tenor Malte Müller, der aber nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit genieße. Das soll sich jetzt ändern: Malte Müller hat eine CD mit vertonten Gedichten des Coburger Dichters eingesungen. Im Oktober kommt sie auf den Markt.
Mahler, Schubert, Schumann, Brahms und andere Komponisten hatten sich von Rückerts eindringlichen Zeilen immer wieder zu Kunstliedern inspirieren lassen, jener ganz eigenen Kunstform, die aus der Liebhaberei kleiner gutbürgerlicher Kreise heraus den Weg in Konzerthallen geschafft hatte. Am bekanntesten sind wohl die fünf Rückert Lieder für Gesang und Klavier oder Orchester von Gustav Mahler oder auch dessen Liederzyklus „Kindertotenlieder“, die Friedrich Rückert nach dem Tod zweier seiner Kinder geschrieben hatte. Malte Müller selbst wurde zu dem CD-Projekt vor allem inspiriert von „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ mit der Musik von Gustav Mahler zum Text von Friedrich Rückert, in dem dieser den Rückzug in seine innere Welt beschreibt, so wie auch das Leben in Coburg einem Rückzug von der großen Bühne im von ihm ungeliebten Berlin gleichkam. Über dieses Werk stieß Müller auf viele weitere vertonte Gedichte Rückerts und war ob der Vielfalt manchmal selbst überrascht.
Auf der CD finden sich nun 22 Lieder, die man in einem der besten Konzertsäle der Welt aufgenommen hatte, im Konzerthaus Blaibach, 5 Tage lang im Herbst und Winter 2017/2018, jeden Tag lies man den Klavierstimmer kommen, um für die richtige Intonation zu sorgen, um seinem Begleiter Götz Payer allerbeste Voraussetzungen zu schaffen, jeden Tag Höchstleitungen auch für den ehemaligen Domspatzen und heute auf vielen Bühnen gefragten Tenor Malte Müller, „das ist wie Sport, die Technik muss man beherrschen, muss perfekt vorbereitet an die Sache herangehen, aber dann gibt es noch diese zweite Ebene, man will die Geschichten ja auch erzählen, dazu muss man sich öffnen, das ist sehr intim, fast schon exhibitionistisch.“ Und dann habe man auch immer andere Interpretationen, Aufnahmen im Hinterkopf, von denen man sich lösen müsse, um eine eigene musikalische Sprache zu entwickeln.
Der Coburger Friedrich Rückert selbst wäre wohl nie auf die Idee gekommen, seine Texte in Noten zu kleiden, er hatte es nicht mit der Musik – die künstlerische Welt Rückerts war die der Buchstaben, Worte, Sätze und Verse. Vielleicht aber wäre er – reine Mutmaßung freilich – trotzdem dankbar, dass sein literarisches Schaffen durch die Kraft der Musik, die Bekanntheit der damaligen „Pop-Elite“ und jetzt sogar durch eine eigene sehr hörenswerte CD weitere Kreise erschließt, als sie Rückert jemals zugängig gewesen wären.
„Von sanftem Traum umflossen“: Lieder nach Friedrich Rückert. Malte Müller, Tenor und Götz Payer, Piano, erscheint bei Spektral-Records im Oktober 2018, erhältlich im Fachhandel oder online. Bestellnummer SRL4-18167.
Oder live hören: Das Konzert mit Lieder von der CD im Kaisersaal auf Kloster Banz am 13. Oktober um 19 Uhr. Kartenvorverkauf bei Roberto Bauer in Lichtenfels.
Weitere Informationen unter www.maltemueller.info
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