Konzeption & Foto: Sebastian Buff

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Kevin Krawietz. Der Coburger machte es möglich: Mit ihm an der Seite seines Doppelpartners Andreas Mies holte Deutschland zweimal hintereinander den Doppeltitel bei den French-Open in Paris, einem der bedeutendsten Tennis-Turniere der Welt.

Sind Sie ein Macher?

Ja, auf eine gewisse Art und Weise auf jeden Fall.

Warum sind Sie ein Macher?

Ich glaube, die Selbstinitiative zu ergreifen, selbst in die Hand zu nehmen, was man machen will, selbst zu entscheiden, wo der Weg hinführen soll, mit Selbstvertrauen an Sachen heranzugehen, nur so kommt man zum Erfolg.

Was macht das Machen aus?

Das Wichtigste ist der Glauben an sich selbst. Ich hatte ja auch schwierige Jahre, eine lange Durststrecke, habe mich oft gefragt, ob sich das alles lohnt. Ich habe aber immer weiter hart gearbeitet und immer das Maximale aus mir herausgeholt, damit ich mir nicht vorwerfen muss, nicht alles probiert zu haben. Natürlich gehört dann auch ein wenig Glück dazu. Und wenn Du dann solche Titel holst wie jetzt die zwei in Paris, wenn man sich so belohnt, dann ist das ein unglaubliches Gefühl.

Was gehört noch dazu?

Wichtig ist meiner Meinung nach, immer authentisch zu bleiben, immer bei sich zu sein, sich nicht zu verstellen, nicht zu versuchen, ein anderer Typ zu sein, ein anderes Leben zu leben, nur weil das jemand von Dir erwartet. Wenn Du Dich verstellst, vorgibst, ein anderer zu sein, dann passt das ja nicht zu dir. Das merkt dein Umfeld dann auch, deine Familie, Freunde, Deine Fans. Von mir erwartet man zum Beispiel, dass ich in den sozialen Medien aktiver bin, mehr poste, offensiver vorgehe. Aber das bin ich nicht, deswegen bin ich da eher zurückhaltend und konzentriere mich auf meinen Sport und die Menschen, die mir wichtig sind.

Wie ging es los mit dem Machen?

Die Familie hat da natürlich eine große Rolle gespielt. Ich habe ja auch Fußball gespielt, Tennis aber besser, und irgendwann haben die Eltern gemeint, und auch meine Schwester und andere in der Familie, ich soll was draus machen, aber nicht den Spaß dabei verlieren. Und mit viel Unterstützung von Trainern und von Sponsoren habe ich dann die Chance genutzt.

Welche Ziele hast Du?

Also sollten die olympischen Spiele stattfinden, wäre es natürlich mein Ziel, dabei zu sein und vielleicht auch eine Medaille zu holen. Das wäre ein Riesending. Und ich denke, wir hätten ganz gute Chancen.

War die Region Coburg ein guter Ausgangsstandort, um so erfolgreich zu werden?

Auf jeden Fall. Ich bin ja eher der familiäre Typ und finde es immer ganz angenehm, ab und zu wieder nach Hause zurückzukommen. Gerade, wenn man das ganze Jahr auf der Welt unterwegs ist, tut es gut, zu wissen, dass man eine Heimat hat mit einer Familie, mit vielen Freunden, in der man sich wohlfühlt.

Die Fragen stellte Wolfam Hegen.

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