Monaco Franke

Monaco Franke #39

Der Monaco hat’s fei aa ned leicht! Für seine Kolumne hier soll er den Leuten „aufs Maul schauen“. Aber erklär‘ mal einer, wie das gehen soll, wenn alle immer brav ihren Mund-Nasenschutz-Masken aufsetzen!? Am liebsten würde er zum zivilen Ungehorsam aufrufen: „Dudd die Dinger runter! Ich seh‘ nix, wenn Ihr redt!“ Zumal sogar Sprachwissenschaft ler inzwischen bestätigen, dass Fränkisch momentan der wahrscheinlich „gesündeste“ aller bayerischen Dialekte ist. Warum? I s doch kloar! Durch sei budderweiche Ausschbroch‘ erzeugt ein Frangge kaum Aerosolen – des sind die Dröbfl a, durch die sich des Dreggs-Coronavirus so verbreitet!

Nein, das sind gerade eindeutig erschwerte Bedingungen. Und, lieber „Coburger“, wenn ich genau drüber nochdenk‘, müsst‘ da ja eigentlich sogar a Gefahrenzulooch drin saa! Dazu kommt, dass die Langeweile allmählich überhandnimmt. Immer noch kaa Fußball im Stadion, kaana Grillbaadys, ka Kino, nix! Und wenn sich der Monaco scho nach a’m oberbayerischen Mundart-Bauerntheater sehnt, nur um widder amoll in aaner sogenannten Kulduurveranstaltung zu sitzen, dann simmer weit kumma!

Was also tun? Mit Humor kommt man am besten durch die größten Krisen, heißt es. Also simmer halt lusdich und nehma ned alles ganz so ernst. So wie der chinesischer Künstler Ai Weiwei. Der twitterte kürzlich: „Das Coronavirus ist wie die Pasta. Die Chinesen haben sie erfunden und die Italiener haben sie verbreitet.“ Der gute Mann lebt seit einem Jahr in Cambridge in England – man darf vermuten, dass er in der kurzen Zeit den englischen Humor verinnerlicht hat. Und die englische Lebenseinstellung. Schon der alte Charles Dickens nämlich fragte dereinst: „Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?“ Nein. Gibt es nicht!

Aber ob unsere italienischen Freunde schon wieder über solche Witze lachen können? Na ja, immerhin haben sie das wohl Schlimmste überstanden und hoffen bereits wieder auf Touristen. Mitte Juni werden die EU-Reisebeschränkungen ja aufgehoben, auch wenn die Bayern immer noch warnend den Zeigefi nger heben. Also genauer gesagt der Söder. Letztin‘ hob ich ihn ja scho so g’lobt, den Maggus, gell! Und, ang‘stachelt von seinen Umfragewerten, haut der weiter eine gute Idee nach der andern raus! So sinngemäß hat er gesagt, die Deutschen sollten dieses Jahr noch langsam tun, auf Mallorca, Ibiza und Bibione verzichten und einfach zuhause Urlaub machen. Also nicht auf Balkonien oder Terrassien – das wollte er seinen Landsleuten nach dem langen Lockout wirklich nicht mehr zumuten. Aber in Bayern! Jawoll! Niemand, so hat er’s gesagt, müsse nach Österreich fahren (woannerschhin scho glei ned!). Da sei’s in Bayern ganz genauso schön! Bombe!

Den „Urlaub daheim“ möchte Söder sogar belohnen. Wie, ob mit Gutscheinen oder mit barem Geld, weiß er wohl selbst noch nicht so genau, aber die Idee ist auf jeden Fall gut und wie so oft von seinem großen Coronakrisen-Vorbild Österreich geklaut. In Wien nämlich verteilte die Stadt 50-Euro-Verzehrgutscheine an alle Haushalte, um den in der Coronakrise arg gebeutelten Gastronomen wieder auf die Beine zu helfen. Dann also Schäuferla und süße Baggers statt Wiener Schnitzel und Topfenstrudel gegen die Folgen der Coronakrise? Deal!

Is doch ka Fraach‘! Wenn der Maggus des will, dann mach’ma mir halt Urlaub in Bayern! Es gibt ja auch viele schöne Flecken im Freistaat. Ganz unbestritten. Wer gerne einen Wein trinkt, der kann es sich in Unterfranken gutgehen lassen. Wer die Berge liebt, fährt ins Allgäu, ins Werdenfelser Land oder in den Chiemgau. Wer gerne auf dem Wasser ist, hat die Auswahl zwischen den vielen wunderschönen Seen. Radler können den Donauradweg nehmen oder sich durchs Altmühltal schlängeln. Na ja, und wer’s gemütlicher angehen will und lieber a wenig sei Ruh hat, der kann immer noch in den Bayerischen Wald.

Kleiner persönlicher Tipp übrigens für alle noch Unentschlossenen: Wenn die Münchner im August alle fort sind, ist’s auch in der Landeshauptstadt ganz schee! Über die hier schon öft ers erwähnte, ganz spezielle „Herzlichkeit“ in den Geschäft en muss man halt hinwegsehen. Am besten einen großen Bogen drum machen und gleich in die Biergärten gehen: Da arbeiten fast eh nur sehr entspannte Australier! Mit etwas Glück sind aber sogar ein paar Quadratmeter Wiese im Englischen Garten frei, man sieht sogar a paar „Nackerte“ am Eisbach oder man trifft einen echten Promi, zum Beispiel bei „Käfer“ oder im berühmten „Schumann’s“! Einzicher Wermutsdrobfen: Die 50 Euro vom Söder langen in der Bar halt gerade mal für einen alkoholfreien Cocktail und im Feinkostdembl für 400 Gramm „Feinschmecker-Leberworschd“ oder um zwei Cappuccino zu trinken. Aber iech sag immer: Is in Venedig oder Florenz aa ned annersch, gell!

Bleibt die Frage: Wo verbringen dann heuer die Münchner ihre Ferien? Na vielleicht fahren die ja heuer mal nach Oberfranken! Ein paar „Fremdenzimmer“ (an der Stelle an scheena Gruß an das Eich!) hamma ja und wos zu bieten sowieso. Sogar an dübbisch fränggischen Humor! Der is nuch amoll deutlich trockener als der „fränggisch Droggene“ im Bocksbeutel, gern hintergründig, kann aber auch mal derb sein. Klar ist: Laute Ausbrüche mit tränenden Augen und Schnappatmung sind seine Sache jetzt eher nicht. Der Franke lacht, wemma ehrlich is, mehr so a weng in sich nei. So a verschmitzter Humor bassd ja auch am besten zu ihm. Ned dass er sich glei verschluckt. Wär‘ ja schad ums Bier!

Schätzla, schau wie iech schau!

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