Die skurrilsten Museen

Skurrile Museen #15

Sie sind Zeugnisse der Geschichte, sammeln und präsentieren Produkte, Dokumente, Zeugnisse früherer Zeiten: Museen. Deutschland verfügt über eine reiche Landschaft an Museen, über 6000 Stück mit über 100 Millionen Besuchern jährlich. Vom Deutschen Museum in München zu vielen kleinen Heimatmuseen im ländlichen Raum. Und nahezu jeder Lebensbereich ist in einem eigenen Museum aufbereitet. Auch in der Region. Wir haben daher einmal drei ganz besondere solcher Ausstellungstempel in Franken herausgesucht, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Deutsches Kameramuseum

15-skurrile-museen-kameramuseum

Fotoenthusi- und Cineasten aufgepasst: Man muss gar nicht weit fahren, nur in den Landkreis Bayreuth nach Plech, um auf nahezu einmalige Art und Weise in die Geschichte der Fotografie und Filmemacherei einzutauchen. Das Deutsche Kameramuseum dort präsentiert über 15000 Exponate, darunter 5000 Foto- und Filmkameras aller Epochen – Meilensteine der deutschen und internationalen Kamera-, Entwicklungs-, Produktions- und Präsentationsindustrie. Klanghafte Namen finden sich in den Ausstellungsräumen und Vitrinen: Agfa, Leica, Pentax, Rollei, Kodak, Canon, Braun, Revue, Hassselblad und viele mehr.

15-skurrile-museen-kameramuseum-2

Ein kompletter Fotoladen aus den 1950er Jahren, eine viereinhalb Meter lange aus Holz gefertigte Reprokamera aus dem Jahr 1928, Hochgeschwindigkeitskameras, Projektoren, Trickfilmtische, Fotolabore und 16000 originale Bedienungsanleitungen lassen Historie wieder aufleben. Dabei ist das Museum selbst noch ganz jung: Erst 2011 wurde es in den Räumen einer früheren Schule eröffnet. Nicht für Foto- und Filmfans ist es also auf jeden Fall eine Reise wert. Geöffnet hat es immer sonntags von 11 bis 17 Uhr, letzter Einlass ist um 16 Uhr.

Meerrettichmuseum

15-skurrile-museen-merrettichmuseum-1

Hierzulande ist er vor allem als „Merch“ bekannt, auch mal als „Kree“ oder eben „Kren“ – der Meerrettich. Die Wurzel der Meerrettichpflanze sieht jetzt auf den ersten Blick nicht appetitlich ist, überrascht aber dann mit ihrem scharfen Geschmack, der gerne mal in die Nase zieht und so manche Soße intensiv bereichert, wie zum Beispiel zum Tafelspitz oder als Sahnemeerrettich gerne zum Fisch, und vor allem mit ihren vielen gesunden Nebenwirkungen. Die Wurzel enthält viel Vitamin C, wirkt antibakteriell und krebsvorbeugend.

15-skurrile-museen-merrettichmuseum-2

Was aber will man jetzt in einem ganzen Museum über dieses Gewächs erzählen? Das zeigt das Meerrettich-Museum in Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Wo sonst auch. Hier hat die erste bayerische Tafel-Meerrettich-Konservenfabrik, seit 1846 ihren Sitz, die Firma Schamel, mitten im Anbaugebiet zwischen Nürnberg und Bamberg. Und wer könnte die Geschichte des Meerrettichs besser erzählen? Anbau, Verarbeitung, Zubereitung, Rezepte, Geschichten und Geschichte in zahlreichen Dokumenten und Exponaten, zu sehen von März bis November immer Samstags und Sonntags von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr oder für Gruppen auch jederzeit nach Voranmeldung.

Levi-Strauss-Museum

15-skurrile-museen-levi-strauss-1

Goldgräber benötigen Hosen, die der harten Arbeit trotzen, mit Taschen, die nicht gleich zerreißen. Das alles lieferte ihnen Levi Strauss, der gemeinsam mit einem Kompagnon ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kalifornien Baumwollhosen mit nietenverstärkten Taschen produzierte. Das waren die Geburtsjahre der Jeans und des heutigen Weltunternehmens Levis.

15-skurrile-museen-levi-strauss-2

Und weil Levi Strauss in Buttenheim bei Bamberg geboren wurde, damals als Löb Strauß, und dort bis zu seinem 18. Lebensjahr aufwuchs, ist in seinem Geburtshaus das Levi-Strauss-Museum eingerichtet worden. Das Spannende daran: Erst in den 1980er Jahren bekam Buttenheim Kenntnis von seinem berühmten Sohn. Das damals marode Haus der Familie wurde gekauft, hergerichtet und beherbergt seit dem Jahr 2000 das Museum. Dort berichtet Levi Strauss selbst, zum Leben erweckt in Form eines Audioguides und unterstützt von einer Erzählerin, von seiner Geschichte und von der Entstehung und Produktion der Jeans, anschaulich inszeniert mit Exponaten und Dokumenten. Geöffnet ist das Museum Dienstag und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und feiertags von 11 bis 17 Uhr.

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    achtzehn + 20 =