Sonderthema Mut – eine einmalige Chance #43

Gesponserter Beitrag /  Die Fragen stellte Wolfram Hegen

Ein Gespräch mit Max Beyersdorf über MUT in Zeiten von Corona. Und nicht nur dann.

Max Beyersdorf ist Geschäftsführer des Familienbetriebs Bauunternehmung Otto Hauch. www.otto-hauch.com

COBURGER: Was ist für Sie Mut?

Max Beyersdorf
: Mutig sein heißt für mich, zu sich selbst zu stehen – gegen äußere Widerstände.

COBURGER: Ist Mut gerade in krisenhaften Zeiten wie aktuell besonders wichtig?

Max Beyersdorf: Auf jeden Fall. In solchen Phasen kommen wahre Charaktere ja erst zum Vorschein. Die Gesellschaft braucht Vorreiter, die das Heft in die Hand nehmen, die sich nicht unterkriegen lassen. Das fehlt mir an der großen Politik, dieses Mutmachen, Zuversicht geben, motivieren für neue Wege.

COBURGER: Warum gerade jetzt mutig sein?

Max Beyersdorf: Auch wenn der Bewegungsradius und das soziale Leben eingeengt sind, ist der Geist doch frei. Das gibt einem die Chance, darüber nachzudenken, wo steht man, wo will man hin, was sind Ziele und Möglichkeiten, was will man ändern. Das gilt für jeden Einzelnen, aber vor allem auch für die Gesellschaft. Das ist doch eine einmalige Chance, die wir derzeit haben. Ich finde, das muss doch die Aufgabenstellung derzeit sein: Den Lockdown nutzen, um unsere Lebensweise, unser Konsumverhalten, unseren gesellschaftlichen Beitrag zu überdenken. Wir haben hier zum Beispiel für die Mitarbeiter einen Fragebogen gemacht, um uns gemeinsam zu entwickeln, neue Möglichkeiten zu erschließen. So ein Lockdown ist dafür ein genialer Moment.

COBURGER: Für viele aber geht es aktuell ja um die Existenz, da herrscht die blanke Angst, wie soll man da mutig sein?

Max Beyersdorf: Klar, wenn es um Schicksale geht, gerade die kleinen Betriebe existenziell massiv bedroht sind, muss die Gesellschaft solidarisch sein und helfen. Meiner Meinung nach aber gezielter und effizienter, als durch zu starke Hilfsmaßnahmen die positiven Effekte so einer Krise zu blockieren. Wenn der Staat im Falle des Falles immer hilft, bleibt die Eigenverantwortung auf der Strecke, Kreativität, Lösungen, Mut. Beispiel Impfen: Warum soll nicht ein Großteil der Bevölkerung seine Impfung selbst bezahlen? Das wäre für die meisten überhaupt kein Problem. Wenn Gesundheit umsonst ist, tut man nichts dafür, diesen Gesundheitssozialismus halte ich für problematisch.

COBURGER: Kann man Mut lernen?

Max Beyersdorf: Man kann an den eigenen Aufgaben wachsen, immer in kleinen Schritten. Es ist dabei hilfreich, jemanden in seinem Umfeld zu haben, der einen bestärkt, der an der Seite ist, der mit einem redet, der an einen glaubt. Aus sich selbst heraus ganz ohne Umfeld diese Schritte zu gehen, das ist schwer, glaube ich.

COBURGER: Mut oder Leichtsinn? Was unterscheidet beides?

Max Beyersdorf: Der Mutige geht mit viel Energie in eine Entscheidung. Auch mit der Überzeugung, sie korrigieren zu können. Der Leichtsinnige hat nicht diese Energie. Leichtsinn ist oberflächlich. Mut ist reflektierter, tiefgründiger.

COBURGER: Wann benötigt man besonderen Mut?

Max Beyersdorf: Besonderen Mut brauchst Du, wenn Du Nein sagen musst. Zustimmen oder sich zu einem besonderen Projekt verführen zu lassen, ist dagegen einfach, da gehört kein Mut dazu.

COBURGER: Wie kann man in einem Unternehmen dafür sorgen, dass die Mitarbeiter keine Angst davor haben, mutig zu sein?

Max Beyersdorf: Sie müssen Vertrauen bekommen, dann können sie auch mutig sein, können nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Und wenn die Entscheidung falsch war, muss man die Konsequenzen dann auch gemeinsam tragen.

 

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