Sonderthema Utopien #46

Utopien – wie werden wir leben?

So also fühlen sich Krisenjahre an … wenn Pandemien, Umweltkatastrophen, Flüchtlingswellen, Ungleichheiten, Finanzkrisen uns unter Dauerstress setzen, unser tägliches Leben ins Wanken bringen, unser Denken in Besitz nehmen, unsere Normalität nicht mehr normal ist. Wenn sich eine Vielzahl an Ereignissen zu einem diffusen dauerhaften Bedrohungsempfinden verdichtet.

Rette sich, wer kann! Oder doch:

Wie wollen wir denn jetzt weitermachen?

Krisenjahre sind die besten Zeiten für Zukunftsvisionen. Sie sind wie ein zeitgewordenes Biotop für neues Leben im Kopf. Sie machen Hoffnung, sie lenken den Blick weg vom Hier und Jetzt, sie haben manchmal auch die Kraft zur Veränderung aus der Erkenntnis heraus, dass ein Wandel dringend notwendig ist.

Utopien haben Hochkonjunktur, wenn es gerade nicht so gut läuft. Das war schon Anfang des 16. Jahrhunderts so, als Thomas Morus in seinem gleichnamigen Buch von einer fernen Insel namens Utopia schrieb, einem idealen Ort ohne Ungleichheit, arbeitsam, gebildet, rational, demokratisch. Eine Zukunftsvision, die er in einer Zeit voller Bedrohungen und Umbrüche entwarf. Prägend für viele Jahrhunderte. Bis heute hat sein Buch nichts von seiner Faszination verloren.

So gedeihen sie wieder gut, die Utopien. Sie können entlang der Bruchlinien der Geschichte, wenn Verwerfungen zu Tage treten, die im Untergrund die gesellschaftliche Tektonik schon lange ins Wanken gebracht haben, Halt und neue Orientierung geben.

Wie also werden wir denn leben?

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