Jetzt steh doch dazu
Vorab ein paar Gedanken zu einem von Philosophen, Religionen, Wissenschaftlern, Politikern, Unternehmern, Cheftrainern, Papas, Mamas, Autofahrern und –fahrerinnen und allen, aber auch wirklich allen, die etwas mehr tun als nichts, benutzten, oft missbrauchten und nach eigenem Gusto definierten Begriffs, der letztlich erstens etwas mit Pflicht zu tun hat, sich zweitens definiert durch einen Rahmen, in dem er sich bewegt, der wiederum drittens mögliche Konsequenzen für ein Fehlverhalten festlegt (Fegefeuer, Konkurs, Einsamkeit o.ä. Widerlichkeiten), der viertens so etwas wie freies Handeln erfordert und der fünftens immer nur in Bezug zur Außenwelt existiert, sei es nun zu anderen Menschen oder irgendeiner wie auch immer gearteten übergeordneten Macht:Vorab ein paar Gedanken zu einem von Philosophen, Religionen, Wissenschaftlern, Politikern, Unternehmern, Cheftrainern, Papas, Mamas, Autofahrern und –fahrerinnen und allen, aber auch wirklich allen, die etwas mehr tun als nichts, benutzten, oft missbrauchten und nach eigenem Gusto definierten Begriffs, der letztlich erstens etwas mit Pflicht zu tun hat, sich zweitens definiert durch einen Rahmen, in dem er sich bewegt, der wiederum drittens mögliche Konsequenzen für ein Fehlverhalten festlegt (Fegefeuer, Konkurs, Einsamkeit o.ä. Widerlichkeiten), der viertens so etwas wie freies Handeln erfordert und der fünftens immer nur in Bezug zur Außenwelt existiert, sei es nun zu anderen Menschen oder irgendeiner wie auch immer gearteten übergeordneten Macht:
- Wenn zwei verantwortlich sind, fühlt sich am Ende keiner verantwortlich. Verantwortung also ist unteilbar. Am Ende ist jeder verantwortlich. Für alles.
- Immer gleiche und gerade dadurch unzeitgemäße Kritik an den jeweils aktuellen Zuständen ist unausrottbar. „Die Scheu vor der Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit“, heißt so eine Zustandsbeschreibung. Kann man immer sagen, stammt aber von Otto von Bismarck aus dem 1870. Der Mensch ist halt so.
- Vor Gott Verantwortung übernehmen? Wie soll das gehen? Wann? Nach dem Tod? Das ist ja einfach.
- „Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung?“. Warum wird das eigentlich nur gefragt, wenn etwas schiefgelaufen ist? Verantwortung für sich selbst übernehmen gibt es nicht.
- Verantwortung für sich selbst übernehmen meint letztlich nur die Konsequenz, die man persönlich zu tragen hat.
- Unternehmen pflegen heute eine „Fehlerkultur“, heißt, für falsche Entscheidungen nicht gleich die Verantwortung tragen zu müssen. Klingt toll, ist aber reiner Selbstzweck. Wer soll den Job denn sonst machen?
- In Fuck-Up-Nights erzählen Menschen heute von ihren Misserfolgen, die Leistungs-gesellschaft therapiert sich selbst: Die einen fühlen sich nicht alleine mit ihren Ängsten, die anderen verarbeiten die Konsequenzen des eigenen Versagens: Sie sind pleite, krank, im Knast, abgewählt, entlassen, ausgestoßen.
- Eine Weisheit aus Binsen: „Der Erfolg hat immer viele Väter“. Oder anders: „Wo alles klappt, übernimmt man gerne Verantwortung“, hat schon Erhard Horst Bellermann gesagt, 1937.
- Dem Worte nach bedeutet verantworten „sich als Angeklagter vor Gericht verteidigen“.Jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Geschichten über Menschen, die Verantwortung übernehmen. Wir sind dafür verantwortlich, dass sie ihnen gefallen. Wenn nicht, schreiben Sie uns. Wir werden ihre Kritik ernst nehmen, den COBURGER aber deswegen nicht einstellen. Wenn Ihnen die Stories gefallen, schreiben Sie uns auch, oder besser: Loben Sie uns. Erzählen sie anderen von uns. Trinken Sie, machen Sie ein Fass auf. Werfen Sie den Grill an. Laden Sie ihre Nachbarn ein. Und uns auch. Und alle, über die wir erzählen. Bewegen Sie uns.
von Wolfram Hegen