Kultouren – Der COBURGER auf Reisen

Reisen alleine, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

von Wolfram Hegen

Der Jahreswechsel – Zeit des Rückblicks und der großen Vorhaben für das nächste Jahr. Konkrete Planungen kommen zwar über den Schatten der aktuellen Corona-bedingten Ungewissheiten nicht so richtig hinaus, aber man wird ja wenigstens ein wenig träumen dürfen, ein bisschen Fernweh, ein wenig Eskapismus raus aus dem Winteralltag, hin zu einem vielleicht ja wieder ungetrübten sommerleichten Urlaubsvergnügen, neuen Ländern, neuen Kult(o)uren, die unseren Blick weiten und uns erholt und angeregt zurückkommen lassen. So fliegen wir in dieser Ausgabe in den Nordosten Europas in die Hauptstadt von Estland, nach Tallinn. Das frühere Reval (bis 1918) am finnischen Meerbusen mit seinen heute über 400 000 Einwohnern spiegelt auf eindrucksvolle Art und Weise die wechselvolle europäische Geschichte wider zwischen Unabhängigkeit und Fremdherrschaft. Seit fast 30 Jahren nun ist Tallinn wieder Hauptstadt eines unabhängigen Landes. Am 20. August 2021 jährt sich dieser besondere Tag. Vielleicht ja mal Gelegenheit für eine Reise dorthin, lohnenswert allemal, nein, auf jeden Fall eine Reise mehr als wert.

Der Domberg

Hoch über der Stadt trohnt der Domberg, die Wiege Tallins. Der Name Tallinn geht wohl auf die estnische Übersetzung von „Castrum Danorum“ (Dänenburg) zurück, nachdem die dort ursprünglich stehende hölzerne Festung von Dänen eingenommen, um- uns ausgebaut worden war. Die eindrucksvolle Burg Tallin ist heute das Zentrum der Oberstadt, die man zu Fuß erkundet, am besten über die schweißtreibende Patkulsche Treppe. Neben der Burg finden sich viele weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Kalksteinhügel der oberen Stadt. Das Regierungsgebäude, Botschaften, eine russische Kathedrale, der Dom und viele Museen und Adelshäuser. Außerdem hat man von dieser exponierten Stelle auf dem Domberg auch einen hervorragenden Blick über ganz Tallinn. Vor allem die Plattform Kohtuosa eröffnet eine grandiose Sicht über das Häusermeer der Innenstadt bis hin zur Ostsee.

Die Innenstadt

Man sollte sich Zeit nehmen, um das historische, gemütliche, hervorragend erhaltene und sanierte Zentrum Tallins zu genießen. Der Zugang zur Altstadt erfolgt zum Beispiel über das Viru-Tor. Dann taucht man ein in eine traumhafte Welt aus prächtigen Bürgerhäusern, kleinen Läden, gemütlichen Cafés und Restaurants, schlendert entlang der Stadtmauer, die so gut erhalten ist wie in kaum einer anderen Stadt Europas, durch kleine Gassen hin zum prächtigen Rathausplatz, auf dem das Leben vibriert und pulsiert – immerhin ist Tallinn als alte Hansestadt vor allem geprägt worden durch jahrhundertelangen Handel mit ganz Europa und auch heute wieder eine der wirtschaftlich stärksten Städte entlang der Ostsee.

 

Das Rotermann-Viertel

Nicht nur Architekturstudenten kommen hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was man in Tallinn aus dem bis vor wenigen Jahren noch heruntergekommenen ehemaligen Fabrikviertel gemacht hat, ist mehr als eindrucksvoll. An jeder Ecke ein neuer Blick, in jedem Winkel ein neues atemberaubendes Projekt. Im Rotermann Viertel hat man es geschafft , alte Bausubstanz zu erhalten und gleichzeitig mit fast futuristischen Bauten so zu erweitern, dass am Ende etwas völlig Neues entstanden ist. Spiegel, bunte Farben, Kuben, Rost, Glas und Stahl neben über hinter altem Backsteincharme. Ein perfektes Biotop für Kreative.

Das Meer

Nach so vielen Eindrücken braucht das Auge etwas Ruhe und einen weiten Blick, die Meeresluft der Ostsee lässt einen wieder zu Atem kommen. Ein bisschen Bummeln und Flanieren entlang an alten Hafenanlagen und modernen Yachten bis hin zum Hafen mit vielen Kreuzfahrtschiff en, die hier zu normalen Zeiten an- und ablegen. Moderne Restaurants gibt es am Meer auch, mit Blick hinüber in Richtung Finnland. So kann man den Tag ausklingen lassen, und die Tage sind lang, im Sommer in Estland.

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